Mehr als 1600 widerliche Fotos und Videos: Wachtmeister mit Kinderpornos erwischt

Dippoldiswalde - Ein Wachtmeister auf Abwegen? Beflissen ging er jahrelang seinem Job in dem kleinen Polizeiposten nach. Doch seit fast zwei Jahren ist Uwe H. (57) mittlerweile vom Dienst suspendiert. Die eigenen Kollegen mussten gegen ihn ermitteln. Vorwurf: Er soll Dateien mit Kinderpornos gehortet haben. Nun ist Prozess bei der zuständigen Amtsrichterin in Dippoldiswalde (Sachsen).

Uwe H (57). in Aktion: In Freital war er als Bürgerpolizist im Einsatz, der auch Raser stoppte.
Uwe H (57). in Aktion: In Freital war er als Bürgerpolizist im Einsatz, der auch Raser stoppte.  © Sächsische Zeitung/ Oberthür

Es war Kommissar Zufall, der den Stein ins Rollen brachte: Uwe H. war mit seinem Kollegen im Januar 2019 zur Unfallaufnahme, machte die Fotos dazu. Diese Bilder sollten im Revier von der Speicherkarte ins System überspielt werden.

Doch neben dem dokumentierten Blechschaden tauchten plötzlich auch Missbrauchsfotos auf! Mehr noch: Bei der anschließenden Durchsuchung der Wohnung fanden sich bei dem Witwer zusätzlich 1616 Fotos und Videos, die den Missbrauch von Kindern zeigen.

Im Prozess schweigt der Hauptmeister. Allerdings wirft ihm die Anklage auch Vortäuschen einer Straftat vor. Er soll behauptet haben, die Bilder zu Hause seien ihm bei einem Einbruch untergeschoben worden.

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Die Speicher-Karte, so erzählten Kollegen, will er anonym im Briefkasten der Polizei gefunden haben. Problem: Auf der Karte ist auch mindestens ein Familienfoto des Polizisten.

Bei einer Verurteilung droht Uwe H. (57) der Rauswurf aus dem Polizeidienst.
Bei einer Verurteilung droht Uwe H. (57) der Rauswurf aus dem Polizeidienst.  © Peter Schulze

Nun droht ihm nicht nur eine Strafe, sondern auch der Rauswurf aus dem Staatsdienst. Urteil folgt.

Titelfoto: Montage: Sächsische Zeitung/ Oberthür, Peter Schulze

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