Kinder seiner Freundin misshandelt: Sah Rabenmutter tatenlos zu?
Dresden - Wegen seelischer und körperlicher Misshandlung von Kindern saßen Cindy V. (40) und ihr Ex-Freund Michel R. (30) vor der Amtsrichterin in Dresden.
Als sie noch ein Paar waren, drangsalierte der Sicherheitsdienstler die drei Töchter (damals acht bis 13 Jahre) seiner Freundin. "Es ging ihm um die Unterdrückung der Kinder", so die Staatsanwältin.
Mutter Cindy war dabei, schritt aber nie ein.
Besonders die Große musste bei Wutanfällen von Michel einstecken. Das Kind wurde zu Boden gebracht, geprügelt und getreten.
Das Mädchen war schier übersät mit blauen Flecken, als die Schule das Jugendamt einschaltete, weil die Mutter zur Klärung nicht erreichbar war.
Als Cindy das Kind nach Aufforderung des Amts einer Ärztin vorstellte, berichtete das Mädchen von den Übergriffen.
Die mittlere Schwester, die anwesend war, bekräftigte ungefragt: "Mama, du warst doch dabei ..."
Rabenmutter Cindy V. kam mit 900 Euro davon, Kinder-Verprügler Michel R. mit Bewährung
Im Laufe der Ermittlungen kam heraus, dass Michel die Älteste auch in eine Wanne mit kaltem Wasser warf und die Kinder im Winter mehrfach im Schlafanzug auf den Balkon gesperrt wurden.
Weil das Verfahren sich bei der Justiz verzögerte und die Kinder inzwischen bei ihrem leiblichen Vater leben, wurde der Prozess gegen Cindy gegen die Zahlung von 900 Euro eingestellt.
Michel gab über seinen Anwalt ein Geständnis ab und ersparte den Opfern zumindest die Aussage bei Gericht. Er sei überfordert gewesen mit der Kindererziehung. "Das rechtfertigt nicht die Taten", stellte die Richterin klar und verurteilte ihn zu einem Jahr Haft.
Die Strafe wurde zur Bewährung ausgesetzt.
Titelfoto: Montage: Peter Schulze