Rentnerin totgefahren: Dacia-Fahrerin zu Bewährungsstrafe verurteilt

Hohenstein-Ernstthal - Weil Domenica S. (47) 2022 eine Rentnerin (76) in einem Wohngebiet in Hohenstein-Ernstthal totfuhr, stand sie vor dem Amtsgericht wegen fahrlässiger Tötung. Nun wurde die Angeklagte verurteilt.

Domenica S. (47, r.) wurde vom Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.
Domenica S. (47, r.) wurde vom Amtsgericht Hohenstein-Ernstthal zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.  © Maik Börner

Das Gericht sprach die Hilfspflegerin wegen fahrlässiger Tötung schuldig und verurteilte sie zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten. Überdies wurde ihr ein Fahrverbot von sechs Monaten auferlegt.

Sie muss zusätzlich 1500 Schmerzensgeld an die Angehörigen zahlen sowie die gleiche Summe an die Lebenshilfe Hohenstein-Ernstthal.

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass die Dacia-Fahrerin am Abend des 7. Oktober 2022 die Rentnerin Gisela H. beim Rückwärtsfahren anfuhr. Die Frau starb Monate später im Krankenhaus.

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S. achtete laut Gericht nicht genügend darauf, ob sich hinter dem Auto eine Person befindet. "Der Schaden sei aus dieser nicht erfüllten Pflicht hieraus entstanden", so das Gericht.

Das Gericht kam überdies zum Schluss, dass das Auto mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h fuhr, weil das Opfer leichte Schädel-Hirn-Verletzungen erlitt - ein Verletzungsgrad, der bei einem solchen Tempo auftritt.

Der tödliche Unfall geschah in der Fritz-Heckert-Siedlung in Hohenstein-Ernstthal.
Der tödliche Unfall geschah in der Fritz-Heckert-Siedlung in Hohenstein-Ernstthal.  © Maik Börner

Diese Geschwindigkeit sei für ein Wohngebiet zu schnell gewesen. Außerdem wurde der Angeklagten angelastet, sich nicht bei den Angehörigen entschuldigt zu haben.

Titelfoto: Maik Börner

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