Handgemenge mit eigenem Kollegen bei Corona-Demo: LKA-Spezialist vor Gericht!
Pirna - Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte! Ausgerechnet ein Beamter aus dem sächsischen Landeskriminalamt legte sich mit einem uniformierten Kollegen aus Hannover an. Nun war der Prozess am zuständigen Amtsgericht in Pirna.
LKA-Mitarbeiter Frank S. (51) war laut Anklage im Dezember 2021 bei einem der damals zahlreichen "Corona-Spaziergänge" in Pirna.
Als die eingesetzte Bereitschaftspolizei aus Niedersachsen zur Personalienfeststellung bat, sei Frank S. ausfällig geworden. Es kam zum Handgemenge.
Frank S. erklärte, er sei seinerzeit mit seiner Gattin unterwegs gewesen. Auf der Suche nach einem Lokal. Zufällig sei er am Spaziergang vorbeigekommen und "wollte sich das mal ansehen". Offenbar mit reichlich Ausdauer.
Laut Polizei wurden die Teilnehmer um 19 Uhr aufgefordert, das Gelände zu verlassen. Stattdessen formierte sich 19.30 Uhr ein Zug, der sich Richtung Töpfergasse bewegte.
"Da entschied der Einsatzleiter, den Zug zu stoppen und Personalien aufzunehmen", so der Beamte, der hinter Frank S. stand und ihn anschubste.
Disziplinarverfahren gegen LKA-Beamten noch nicht abgeschlossen
Daraufhin habe sich der LKA-Mann zu ihm umgedreht, was der uniformierte Kollege als Angriff sah und sofort seinerseits auf Frank S. losging. Am Ende lag der Sachse am Boden und hielt sich am Bein des Niedersachsen fest.
Die Richterin zweifelte an den Angaben von Frank S.: "Ich kann Ihnen diese Einlassung nicht widerlegen. Aber überzeugend ist sie nicht."
Dennoch: Weil die Sache lange her ist und das Verfahren wie ein Damoklesschwert über dem Beamten hing, denn das Disziplinarverfahren ist deshalb noch nicht abgeschlossen, wurde der Fall eingestellt.
Dafür zahlt Frank S. 3600 Euro an die Staatskasse.
Titelfoto: Bildmontage: Daniel Förster, Peter Schulze