In geklautem Auto erwischt: Wurde Frau von Betrüger geleimt?

Bautzen - Tränen der Erleichterung im Amtsgericht Bautzen: Obwohl Paula J. (34) mit einem geklauten Kleintransporter erwischt wurde, muss die Polin nicht in Haft. Denn der Richter ließ Milde walten.

Zum Prozess kam Paula J. (34) noch in Handschellen. Nach dem Urteil durfte sie aber heim.
Zum Prozess kam Paula J. (34) noch in Handschellen. Nach dem Urteil durfte sie aber heim.  © kmk

Paula war im März den Kriminalisten der Gemeinsamen Fahndungsgruppe (GFG) ins Netz gegangen. Sie hatten nachmittags an der A4 bei Weißenberg den Mercedes Sprinter zur Kontrolle herausgewunken.

Das Ergebnis: Der Transporter war zuvor in Rodgau (Hessen) geklaut worden, die Nummernschilder stimmten nicht, und Fahrerin Paula stand unter Drogen. Während die Polizei dem Eigentümer das Auto wieder zurückgab, wanderte die Fahrerin in U-Haft.

Nun war Prozess. Darin schilderte Paula, dass sie in einer Disco in Boleslawiec (Bunzlau, ihrer Heimatregion) jemanden kennengelernt hatte.

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Dieser "Christian" habe sich als Autohändler ausgegeben und sie gebeten, ihr bei der Überführung eines Transporters nach Polen zu helfen.

Sie wollte ihm den Gefallen erweisen, setze sich hinter Steuer. Er selbst fuhr in einem anderen Wagen vornweg. Als Paula von der Polizei herausgezogen wurde, verschwand "Christian" freilich auf Nimmerwiedersehen.

Entschuldigungsbrief und Vorstrafenfreiheit sorgen für Milde beim Richter

Aus der Haft schrieb die Polin einen Entschuldigungsbrief, in Deutschland war sie bisher auch noch nicht vorbestraft. Dennoch forderte die Staatsanwältin Gefängnis für die Angeklagte.

Der Richter aber ließ Milde walten. Er verurteilte Paula zwar zu einem Jahr Haft, setzte die Strafe jedoch zur Bewährung aus. Gerührt und erleichtert fiel die so eher milde abgeurteilte Paula nach dem Prozess ihrem (echten) Freund im Saal in die Arme.

Titelfoto: kmk

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