Ganze Familie im Drogengeschäft: Mama (37), Papa (40) und Sohn (19) als Dealer vor Gericht

Pirna/Sebnitz - Ein kleines Familienunternehmen am Rande der Sächsischen Schweiz - klingt nach Gründeridylle, ist aber nun ein Fall für das Amtsgericht Pirna: Mirko S. (40) soll zusammen mit seinem Stiefsohn Justin T. (19) im großen Stil Marihuana in Sebnitz vertickt haben. Wenn Not am Mann war, soll auch Justins Mutter Peggy T. (37) mit angepackt haben.

Bei Justin T. (19) fanden die Ermittler auch noch ein verbotenes Springmesser.
Bei Justin T. (19) fanden die Ermittler auch noch ein verbotenes Springmesser.  © Peter Schulze

Diese Anklage hatte es in sich: Ganze 37 Punkte verlas die Staatsanwaltschaft gegen die Sebnitzer Familie: Immer wieder sollen Mirko S. und Justin T. zwischen April 2021 und Februar 2022 Marihuana in Sebnitz vertickt haben.

Hauptabnehmer war laut Anklage meist der damals noch 17-jährige Ian T. Aber auch anderen verkauften sie Mengen zwischen 5 und 100 Gramm, verlangten dafür zwischen 9 und 12 Euro pro Gramm.

Geschäftstüchtig, wie Vater und Sohn waren, sollen sie das verbotene Kraut dabei in größeren Mengen billiger eingekauft haben: Mehr als 20-mal fuhren sie ins deutsch-tschechische Grenzgebiet, kauften dort von einem "Sebastian" oft 200 Gramm "Gras" für 1100 Euro oder 100 Gramm für 550 Euro.

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Doch auch diese Branche blieb nicht von der Inflation verschont: Ab 2022 sollen sie für 100 Gramm 600, für 200 Gramm 1200 Euro gezahlt haben.

Mutter Peggy T. soll viermal Ware übergeben oder Geld kassiert haben. Detaillierte Chatverläufe brachten die Familie auf die Anklagebank.

Mutter Peggy T. (37) sitzt als einzige nicht in U-Haft.
Mutter Peggy T. (37) sitzt als einzige nicht in U-Haft.  © Peter Schulze
Metallbauer Mirko S. (40) soll mit dem Stiefsohn einen florierenden Drogenhandel betrieben haben.
Metallbauer Mirko S. (40) soll mit dem Stiefsohn einen florierenden Drogenhandel betrieben haben.  © Peter Schulze
Immer wieder soll das Vater-Sohn-Gespann größere Mengen Marihuana an der Grenze gekauft haben. In etwas kleineren Mengen, dafür teurer soll die Familie es dann in Sebnitz verkauft haben.
Immer wieder soll das Vater-Sohn-Gespann größere Mengen Marihuana an der Grenze gekauft haben. In etwas kleineren Mengen, dafür teurer soll die Familie es dann in Sebnitz verkauft haben.  © picture alliance/dpa

Weiter als zur Verlesung der umfangreichen Anklage kam das Gericht jedoch nicht, der Prozess wird fortgesetzt.

Titelfoto: Bildmontage: Peter Schulze

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