Feurige Rache! Mann zündet Wohnung seines Kunden an
Döbeln - Philipp B. (24) sollte für einen Klienten (29) dessen vier Wände in Frankenberg (Landkreis Mittelsachsen) verschönern. Weil der Auftraggeber unzufrieden war, rastete der Möchtegern-Handwerker aus - und zündete die Wohnung an! Dafür musste er sich am heutigen Montag vor dem Döbelner Amtsgericht verantworten.
Philipp B. hatte keine Ausbildung absolviert, lernte den Kunden auf eBay kennen. Im Juni 2023 wurde B. für eine Woche angeheuert, um unter anderem Fliesenarbeiten auszuführen.
Da B. zunächst Baumaterialien beschaffen musste und kein Auto besitzt, sagte der Auftraggeber nach zwei Tagen wieder ab. Von den vorgestreckten 800 Euro sollte B. 300 Euro wieder abtreten.
Aus Wut darüber legte der Bürgergeld-Empfänger am Abend des 14. Juni 2023 in der leeren Wohnung an drei Stellen Feuer, indem er unter anderem ein Stoffkissen in einen Holzschrank steckte und anzündete.
Glück im Unglück: Aufgrund Sauerstoffmangels kam es nicht zu einem Brand. Der Sachschaden beläuft sich dennoch auf 13.000 Euro.
Richterin spricht Klartext: "Sie hätten auch am Landgericht sitzen können, wegen versuchten Mordes!"
Vor Gericht gab der Zündler die Taten zu. Der Leipziger wurde zu einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten verurteilt. Überdies muss er 300 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten.
Weil sich die Wohnung in einem Mehrfamilienhaus befindet, sprach Richterin Christa Weik (63) Klartext: "Sie hätten auch am Landgericht sitzen können, wegen versuchten Mordes!"
Da dem jungen Mann eine Persönlichkeitsstörung bescheinigt wurde, ist er vermindert schuldfähig. Das Urteil ist rechtskräftig.
Titelfoto: Robert Preuße