Fast 30 Tatvorwürfe! Doch Angeklagter mimt vor Gericht Unschuldslamm
Pirna - Fast 30 Tatvorwürfe, aber angeblich stimmt kaum ein Anklagepunkt gegen Naim W. (31). Das Amtsgericht Pirna wird viele Zeugen brauchen, um dem gebürtigen Afghanen eine Schuld nachzuweisen. Laut Staatsanwalt war Naim monatelang außer Rand und Band.
Vor allem, wenn er betrunken war, flippte der Asylbewerber demnach aus. Er bedrängte und beschimpfte Rettungssanitäter, die sich um ein Unfallopfer kümmerten. Er sprang vor Autos, demolierte Fahrzeuge.
Naim kreuzte trotz Hausverbots immer wieder in Wohnhäusern auf, trat Türen ein, vermöbelte ein Opfer mit einem Tischbein. Seiner Ex drohte er auf offener Straße, ihr die Haare abzuschneiden und sie zu töten. Zusätzlich beleidigte er Polizisten.
Außerdem versuchte er, nach einem Jack Russell Terrier zu treten. Weil das nicht gelang, zertrümmerte er dem Herrchen mit einem Faustschlag das Gesicht.
Naim ließ über seinen Anwalt wissen, dass alles ganz anders war: So habe es nie Hausverbote gegeben. Immer waren die anderen aggressiv. Seine Ex habe er nie bedroht. Zwar erinnere er sich an die Sanitäter, aber an keinerlei Konfrontation. Und der Hund habe aggressiv gebellt, dann kam es zu "einem Vorfall" mit dem Herrchen.
"Aber er bezweifelt, dass es solche Verletzungsfolgen gab, wie behauptet wird", so der Anwalt. Nun muss der Richter sämtliche Zeugen hören. Urteil folgt.
Titelfoto: Steve Schuster