Er überfuhr Radfahrerin: Schlug Zoro nun auf Bewährung Widersacher den Kiefer kaputt?
Dresden - Es wird eng für Zoro T. (21). Nur knapp bekam der Iraker seinerzeit beim Amtsrichter in Dresden Bewährung, nachdem er in eine Radfahrerin (†55) mit einem Benz E320 überfahren hatte.
Eigentlich sollte er sich nichts mehr zuschulden kommen lassen. Doch nun steht er erneut vorm Richter, weil er einem Widersacher den Kiefer gebrochen haben soll.
Das Gericht entscheidet nun über Knast oder Freiheit.
Im Hemd und Anzughose trat Zoro vor den zuständigen Amtsrichter in Pirna und beteuerte: "Ich habe ihn nur geohrfeigt."
Er habe sich mit seinem Bekannten Michaelis S. (21) aussprechen wollen, weil der was mit der Ex von Zoro angefangen hatte.
"So was tun Freunde aber nicht", so der in seiner Ehre gekränkte Barbier.
Im Gespräch habe Michaelis ihn geschlagen, Zoro aus Notwehr ausgeholt.
Freunde hätten beide getrennt. Laut Anklage erlitt Michaelis eine Kieferfraktur.
Ein Drogenvorfall?
Immerhin: Zoro ist trainierter Kampfsportler (MMA).
Allerdings ging Michaelis nicht sofort ins Krankenhaus, blieb aber nach eigener Aussage Wochen im Spital, zeigte im Gericht immer auf seine linke Gesichtshälfte.
Laut Arztbrief war er jedoch drei Tage auf Station, verletzt war die rechte Seite. Und die Anzeige erstattete seine Freundin Monate nach dem mutmaßlichen Vorfall.
Zoro vermutet, Michaelis wurde wegen eines möglichen Drogenvorfalls von anderen so zugerichtet.
Das Gericht muss nun herausfinden, wer lügt. Und entscheiden, ob Zoro doch noch hinter Gitter muss.
Im Oktober 2020 war er noch um Knast herumgekommen. Zwar wurde er der fahrlässigen Tötung schuldig gesprochen, bekam aber Bewährung.
Das neue Urteil folgt.
Titelfoto: Fotomontage: Peter Schulze//Steffen Füssel