Bruder mit Messer getötet: 45-Jähriger vor Gericht
Görlitz - Dieser Bruderstreit endete tödlich! Aleksander J. (45) erstach laut Anklage im Januar 2024 seinen Bruder Sergej J. (†50) auf offener Straße in Bischofswerda. Nun ist der Prozess wegen Totschlags gegen den gebürtigen Kasachen am Landgericht Görlitz.
In jener Nacht trafen sich die Brüder mit jeweiligen Begleitern auf dem Altmarkt von Bischofswerda. Dort machte Aleksander dem Älteren Vorwürfe, weil Sergej den im Sterben liegenden Vater nicht besuchen würde.
Das Wortgefecht der beiden erheblich Betrunkenen wurde heftiger, schließlich kam es zu Handgreiflichkeiten.
Dabei soll Aleksander zuerst einen der Begleiter (19) von Sergej mit einem Messer attackiert und am linken Oberarm schwer verletzt haben. Dieses Opfer und ein weiterer Begleiter suchten das Weite.
Derweil ging Sergej laut Staatsanwältin mit einer Klappsäge auf die Lebensgefährtin von Aleksander los. Die Frau wurde an Nase und Hand verletzt.
Daraufhin prügelten sich die Brüder massiv. Dabei ging sogar die Klappsäge kaputt. Dann aber stach Aleksander mit einem Messer viermal auf den Oberkörper von Sergej ein. Der ging kurz zu Boden, floh noch Richtung Bahnhofstraße, wo er aber zusammenbrach. Denn die Stiche hatten die Herzkammer, die Lunge und Hauptadern verletzt.
Ob sich der Angeklagte vor Gericht äußert, ist unklar
Die alarmierten Rettungskräfte konnten Sergej zwar noch ins Klinikum Bischofswerda bringen, kämpften aber vergeblich um dessen Leben. Sergej hatte zu viel Blut verloren. Er starb.
Nur Stunden später wurde Alexander verhaftet, sitzt seither in U-Haft.
Der gemeinsame Vater ist inzwischen verstorben.
Ob und wann sich der Angeklagte zu den Vorwürfen und seiner Person äußert, ist noch unklar.
Der Prozess wird im Januar fortgesetzt.
Titelfoto: xcitepress/Thomas Baier