Piloten im Anflug geblendet: Laser-Attacke hat ein teures Nachspiel
Bautzen - Laserpointer-Attacke in der Lausitz. Weil Matthias H. (38) per Blendstrahl einen Helikopter am Landen hinderte, saß er nun vorm Amtsrichter in Bautzen. Der verdonnerte den arbeitslosen Straßenbauer zu 3600 Euro Strafe.
Im Januar 2023 senkte sich der Hubschrauber der Bundespolizei morgens halb sechs auf dem Landeplatz bei Malschwitz ab. Bei 2000 Fuß Höhe (knapp 600 Meter) brach der Pilot das Manöver jedoch ab, stieg das Fluggerät wieder auf.
Denn mindestens zehn Sekunden lang war ein grüner Laserstrahl auf das Cockpit gerichtet gewesen.
Den hatte laut Anklage Matthias auf den Heli gerichtet. "Ich kam vom Opa und wollte nach Hause", so der Angeklagte. Er habe mit dem Senior getrunken und TV geschaut. Den Pointer schenkte ihm dabei ein Nachbar.
Auf dem Heimweg habe er mit Musik im Ohr und Alkohol im Blut (0,4 Promille) damit herumgespielt, unter anderem Bäume angeleuchtet. "Den Hubschrauber habe ich nicht bemerkt", beteuerte er.
Richter verurteilt Angeklagten: "Sehr teurer Dumme-Jungen-Streich!"
Die Heli-Besatzung hatte ihn sehr wohl bemerkt, nahm ihn aus einer Höhe von über 3000 Fuß mit der Kamera ins Visier und dirigierten die Kollegen am Boden zu ihm.
Der Richter konstatierte mit Blick auf das vorliegende Heli-Video: "Es war eine klare Nacht. Den Hubschrauber hätten Sie sehen und hören müssen. Da, wo Sie stehen, sind keine Bäume." Außerdem zeigte das Video, wie Matthias erneut auf den Heli zielte.
Dennoch. Den Vorsatz, die Besatzung absichtlich zu gefährden, habe Matthias nicht gehabt.
"Das war gedankenlos", so der Richter in seinem Urteil. "Ein sehr teurer Dumme-Jungen-Streich!"
Titelfoto: Bildmontage: Thomas Türpe