Axtmörder von Lichtenstein soll lebenslang hinter Gitter

Zwickau/Lichtenstein - In dem Prozess um einen per Axt getöteten Fußballjugendtrainer (†53) hat die Staatsanwaltschaft vor dem Zwickauer Landgericht am Mittwoch eine lebenslange Freiheitsstrafe gegen den Angeklagten René K. (39) gefordert.

Dem Angeklagten René K. (39) werden Handschellen angelegt.
Dem Angeklagten René K. (39) werden Handschellen angelegt.  © Ralph Kunz

In seinem knapp einstündigen Plädoyer sah es Oberstaatsanwalt Jörg Rzehak (63) als erwiesen an, dass der ehemalige Athletiktrainer des FSV Zwickau seinen früheren Jugendtrainer Sven H. im Juli 2023 in Lichtenstein gezielt tötete.

Nach K.s Wahrnehmung habe sich sein Opfer - ein verurteilter Sexualstraftäter - vor mehr als 22 Jahren auch an ihm sexuell vergangen.

Mit fünf Axthieben auf den Kopf soll K. sein Opfer "in einem abstrusen und nicht nachvollziehbaren Akt der Rache und Selbstjustiz" umgebracht haben, so Rzehak. Die Anklage forderte eine Verurteilung zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe wegen Mordes.

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Zwei Mordmerkmale sind laut Staatsanwaltschaft bei der Aufsehen erregenden Tat erfüllt: Heimtücke und niedere Beweggründe.

Von der Feststellung der besonderen Schwere der Schuld sah die Staatsanwaltschaft jedoch ab, da bei dem Angeklagten keine fortlaufende Bewusstseinsstörung, jedoch eine psychische Beeinträchtigung vorläge.

K. soll nach einem Autounfall im Jahr 2011 unter Gedächtnisschwund leiden. Am Montag plädiert die Verteidigung. Ein Urteil soll am Donnerstag gesprochen werden.

Titelfoto: Ralph Kunz

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