Autodieb liefert sich Rennen mit Polizei auf der A4 in Sachsen

Zwickau - Als Teil einer Bande soll Aleksander K. (29) in eine Firma eingedrungen sein und Autos geknackt haben, um sie nach Polen zu transportieren. Auf der Rückfahrt lieferte er sich auf der A4 eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. Dafür ging es vors Zwickauer Amtsgericht.

Aleksander K. (29) stand unter anderem wegen Bandendiebstahls und verbotener Kraftfahrzeugrennen vor Gericht.
Aleksander K. (29) stand unter anderem wegen Bandendiebstahls und verbotener Kraftfahrzeugrennen vor Gericht.  © Maik Börner

Aleksander K. ließ durch seinen Anwalt mitteilen, dass er in Polen nichtsahnend angeheuert worden sei, um etwas Geld dazuzuverdienen.

Die Kontaktperson "sprach davon, dass ein Auto aus Deutschland überführt werden müsse, welches dort von einem Geschäftspartner gekauft worden sei", so Verteidiger Alexander Dann (52). Als Belohnung sollte K. umgerechnet 118 Euro bekommen.

Dann soll er laut Anklage mit zwei anderen Personen in der Nacht zum 6. August 2024 bei einem Autohändler in Limbach-Oberfrohna eingestiegen sein. Ziel war es, drei Autos im Gesamtwert von 34.300 Euro zu klauen.

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Davon soll der Pole jedoch nichts gewusst haben. Man habe ihn gezwungen, einen Audi A6 über die Grenze zu bringen. An den Diebstählen selbst will der Angeklagte nicht beteiligt gewesen sein.

Fahrt endet bei Görlitz an einer Leitplanke

Der Audi A4 landete nach einer Verfolgungsjagd im August des vergangenen Jahres neben der Straße.
Der Audi A4 landete nach einer Verfolgungsjagd im August des vergangenen Jahres neben der Straße.  © Danilo Dittrich

Auf der A4 fiel Beamten auf, dass Kfz-Kennzeichen und Fahrzeugtyp nicht übereinstimmten. Als die Ordnungshüter Blaulicht einschalteten, gab der Mann Gas und fuhr bis zu 170 km/h schnell.

Hinter dem Tunnel Königshainer Berge bei Görlitz endete die Fahrt an einer Schutzplanke. Wie durch ein Wunder wurde niemand verletzt.

Der Raser hatte vor der Fahrt Crystal konsumiert.

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Das Teilgeständnis nützte Aleksander K. am Ende wenig. Richter Heiko Eisenreich (57) verdonnerte den vielfach vorbestraften Autodieb zu zwei Jahren und drei Monaten Knast. Ein weiteres Auto wurde ebenfalls gefunden, vom dritten fehlt noch jede Spur.

Titelfoto: Bildmontage: Maik Börner, Danilo Dittrich

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