Auf ganzer Strecke gescheitert: Autodiebe betteln um zweite Chance

Bautzen - Diese Tat war im wahrsten Sinne filmreif. Im Juli versuchten Mykhailo T. (25) und Yevhenii H. (34) in Ottendorf-Okrilla einen Audi Q7 zu klauen. Doch der Kranfahrer und der Förster scheiterten nicht nur an der Technik. Ihre Aktion wurde auch noch von einer Überwachungskamera gefilmt. Beide Langfinger wurden sofort gefasst und hockten nun vorm zuständigen Amtsrichter in Bautzen.

Mykhailo T. (25, 2.v.l.) und Yevhenii H. (34) scheiterten beim Versuch, einen Luxus-Audi zu klauen. Nun müssen sie in den Knast.
Mykhailo T. (25, 2.v.l.) und Yevhenii H. (34) scheiterten beim Versuch, einen Luxus-Audi zu klauen. Nun müssen sie in den Knast.  © kmk

Mit gesenktem Kopf gestanden die beiden in Polen lebenden Ukrainer ihre nicht zu leugnende Tat.

Sie hatten sich einen Funkstreckenverlängerer organisiert, um in jener Nacht den Q7 zu knacken. "Den Wagen wollten wir in Posen auf dem Markt verkaufen. Dort kann man alles verkaufen", erklärte Mykhailo.

Doch es gelang nicht. Der Besitzer, dessen Wagen schon mehrfach im Visier von Dieben war, hatte sein Auto umrüsten lassen. Per Funkstreckenverlängerer jedenfalls lässt sich der Bolide nicht mehr öffnen. Zusätzlich brachte der Besitzer auf seinem Grundstück eine Überwachungskamera an. Und die sendete ihm gestochen scharfe Bilder in seinen Urlaub.

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Er alarmierte die Polizei, die sofort ausrückte.

Auto-Dieb bittet um eine zweite Chance

Einen solchen Wagen hatten die Diebe im Visier. Allerdings scheiterten sie komplett. (Symbolbild)
Einen solchen Wagen hatten die Diebe im Visier. Allerdings scheiterten sie komplett. (Symbolbild)  © IMAGO/Pond5 Images

Die Langfinger zogen sich schleunigst ihn ihr eigens für die Tat gemietetes Auto zurück. Erfolglos. Als die Streife vorfuhr, stellte sich Yevhenii zwar schlafend, aber Mykhailo auf dem Fahrersitz ergab sich sofort.

"Bitte geben Sie mir eine zweite Chance", bat er den Richter. Und Yevhenii ergänzte: "Ich will zu meiner Familie zurück."

Vorerst wohl nicht: Beide müssen nun per Urteil jeweils achtzehn Monate in Haft.

Titelfoto: kmk

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