Streng geschützten Seeadler abgeschossen: Jäger aus Salzwedel vor Gericht!
Salzwedel - Im Februar 2022 erschoss ein Jäger einen streng geschützten Seeadler in Salzwedel. Nun musste er sich vor Gericht verantworten.
Wie aus einer gemeinsamen Pressemeldung des Komitees gegen den Vogelmord e.V. und LIFE EUROKITE hervorgeht, wurde der Mann vom Amtsgericht Salzwedel zu einer hohen Geldstrafe verurteilt.
Der Salzwedeler müsse nun 1800 Euro Strafe zahlen und auch seinen Jagdschein abgeben, hieß es. Das Urteil sei bereits rechtskräftig.
Die Kläger seien zufrieden, dass die Justiz mit der Strafe ein klares Zeichen gegen Wildtierkriminalität gesetzt hatte.
"Auch wenn die Gesamthöhe der verhängten Geldstrafe in keinem Verhältnis zu dem in der Natur angerichteten Schaden steht", so Biologe Marvin Fehn vom Komitee gegen den Vogelmord, "hoffen wir, dass andere Täter dadurch abgeschreckt werden."
Die Staatsanwaltschaft Stendal hatte nachweisen können, dass der Jäger aus Salzwedel den Seeadler am 24. Februar 2022 erschossen und mit in sein Haus genommen hatte.
Jäger erschießt Seeadler im Februar 2022 - Amtsgericht verhängt Geldstrafe
Etwa einen Tag später war dem Mann dann der GPS-Sender des Tieres aufgefallen und er hatte noch versucht, den Sender an einen Baumstumpf gebunden im Fluss zu versenken.
Das gelang jedoch nicht und der Tracker wurde zu einem wichtigen Beweisstück in dem Fall.
Rainer Raab vom Forschungsprojekt LIFE EUROKITE hatte den Adler als Baby gechippt und konnte seitdem seinen genauen Aufenthaltsort nachvollziehen - das brachte die Ermittler schließlich zum Haus des Jägers.
Wie der Verband mitteilte, sei es das erste Mal, dass in Deutschland ein Täter mit Hilfe von Senderdaten identifiziert und verurteilt werden konnte.
Das Jagen streng geschützter Tierarten ist zwar in Deutschland streng verboten, trotzdem sind viele solcher Straftaten bekannt. Die Dunkelziffer sei dabei aber noch viel größer, so Raab.
Titelfoto: Bildmontage: dpa, LIFE EUROKITE