Nach Schüssen auf Klima-Aktivisten: Urteil am Freitag zu erwarten!
Stendal - Im Prozess um einen Angriff auf Klima-Aktivisten in der Altmark (Sachsen-Anhalt) wird am Freitag das Urteil erwartet.
Den drei Angeklagten wird vorgeworfen, Klima-Aktivisten, die am Bahnhof Seehausen einen Info-Punkt aufgebaut hatten, im Juni 2021 mit einer Paintball-Waffe angegriffen zu haben.
Weil einer der Angreifer ein Kostüm im Stil des rassistischen Ku-Klux-Klan-Geheimbundes getragen haben soll, verursachte der Angriff auch über Sachsen-Anhalt hinaus Aufsehen.
Ein Video des Vorfalls war in den sozialen Netzwerken geteilt worden. Drei der Aktivisten wurden leicht verletzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte für den Hauptangeklagten eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten wegen gefährlicher Körperverletzung gefordert. Für die beiden Mitangeklagten verlangte sie jeweils eine Freiheits- und eine Geldstrafe. Sie sollen den Vorfall gefilmt und das Fluchtauto gefahren haben.
Die Verteidigung plädierte auf Freispruch, da die Tat nicht zweifelsfrei den drei Angeklagten zugeordnet werden könne.
Der alte Bahnhof von Seehausen war damals Treffpunkt von Klima-Aktivisten, die unter anderem Bäume im Losser Forst besetzt hatten, um gegen den Ausbau der Autobahn 14 zu protestieren. Im Sommer 2021 war es mehrfach zu Auseinandersetzungen rund um den Bahnhof gekommen. Unter anderem hatte es im Bahnhof einen Sprengstoffanschlag gegeben, später war das Gebäude abgebrannt.
Titelfoto: Florian Voigt/dpa