Gutachten über Weihnachtsmarkt-Attentäter in Auftrag gegeben

Von Christopher Kissmann

Magdeburg - Die Todesfahrt von Magdeburg wird von den Behörden aufgearbeitet. Nun werden weitere Details bekannt.

In Magdeburg trauern viele Menschen um die Opfer des Angriffs.
In Magdeburg trauern viele Menschen um die Opfer des Angriffs.  © Heiko Rebsch/dpa

Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt rückt die Frage der Schuldfähigkeit des Täters ins Zentrum der Ermittlungen.

"Ob und wie er psychisch erkrankt ist, dafür werden wir ein Gutachten in den Auftrag geben", sagte ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg der Deutschen Presse-Agentur.

Der 50 Jahre alte Mann war kurz vor Weihnachten mit einem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Dabei wurden fünf Menschen getötet und mehr als 230 verletzt. Bereits vor seiner Todesfahrt stand der aus Saudi-Arabien stammende Taleb A. im Visier von Sicherheitsbehörden.

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Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Wohnung und der Arbeitsplatz des Arztes in Bernburg waren nach der Tat durchsucht worden.

Die Ermittlungen werden voraussichtlich noch Wochen dauern. Im Zentrum der Aufarbeitung stehen unter anderem das Einsatzkonzept der Polizei und das Sicherheitskonzept des Weihnachtsmarkts.

Dabei geht es etwa um die Frage von Lücken in Betonblocksperren, das Fehlen der Sicherung von Fluchtwegen mit Stahlketten und den Standort eines Polizeifahrzeugs.

Testament im Auto gefunden

Die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen-Anhalt in Naumburg prüft eine mögliche psychische Erkrankung des Täters. (Archivbild)
Die Generalstaatsanwaltschaft Sachsen-Anhalt in Naumburg prüft eine mögliche psychische Erkrankung des Täters. (Archivbild)  © Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa

Die Generalstaatsanwaltschaft bestätigte auf Anfrage, dass im Auto des Täters ein Testament gefunden wurde. Dieses sei auf den Tag der Tat datiert, sagte der Sprecher.

Ob der Mann das Testament selbst geschrieben habe, sei Gegenstand der Ermittlungen.

Nach der Tat waren ein Drogenschnelltest und in der Folge auch ein Bluttest durchgeführt worden. Zu einzelnen Ermittlungsergebnissen wollte sich die Generalstaatsanwaltschaft jedoch nicht äußern.

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Die Betroffenen des Anschlags erhalten von mehreren staatlichen Stellen Unterstützung. "Eine Vielzahl der Betroffenen konnte bereits kontaktiert werden", teilte das Bundesjustizministerium, in dem die Geschäftsstelle des Bundesopferbeauftragten verortet ist, auf Anfrage mit.

"Insbesondere haben alle den staatlichen Stellen bekannte Hinterbliebene bereits ein staatliches Unterstützungsangebot erhalten, die durch den Anschlag ein Familienmitglied verloren haben."

Dies umfasse unter anderem ein Angebot zur psychosozialen Beratung sowie Informationen über weitere Hilfsangebote.

Titelfoto: Peter Endig/dpa-Zentralbild/dpa

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