36-Jährige soll mehr als 20 Mal auf Ehemann eingestochen haben: Opfer schweigt vor Gericht
Halle (Saale) - Im Prozess um einen mutmaßlich von seiner Ehefrau verübten Messerangriff hat sich das Opfer vor dem Landgericht Halle am Dienstag nicht zum Tathergang geäußert.
Der 34-Jährige machte von seinem Zeugnisverweigerungsrecht Gebrauch.
Seine Frau ist wegen des versuchten Mordes und der gefährlichen Körperverletzung angeklagt. Die Staatsanwaltschaft wirft der Frau vor, ihren Mann im Dezember gefesselt und mit einem Messer mehr als 20 Mal in den Rücken und den Oberkörper gestochen zu haben.
Die 36-Jährige bestreitet die Vorwürfe.
Das Ehepaar aus Somalia lebt seit mehreren Jahren in Halle. Möglicherweise könnte die Tat infolge eines Fesselspiels erfolgt sein. Dabei soll die Frau nach Angaben der Staatsanwaltschaft die Hände ihres Mannes im Schlafzimmer auf dessen Rücken zusammengebunden haben.
Nachdem sie auf ihn eingestochen hatte, ließ die 36-Jährige ihren Mann mehrere Stunden liegen und erklärte der Rettungsstelle später, dass er tot sei. Am Dienstag wurde vor Gericht eine Aufnahme des Notrufs abgespielt.
Das Opfer war jedoch noch am Leben und konnte mit einer Notoperation gerettet werden. Im Gerichtssaal trat der Mann, immer noch gezeichnet von der Tat, mit Gehhilfen auf.
Im Fall einer Verurteilung wegen versuchten Mordes droht der Frau eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa