Freund der Mutter verliert Kontrolle: Kleinkind stirbt nach "roher Misshandlung" in Klinik

Von Birgit Reichert

Trier - Musste der Zweijährige sterben, weil sich der Freund der Mutter nicht unter Kontrolle hatte? Nach dem Tod des kleinen Jungen steht nun ein 20-Jähriger wegen Totschlags vor dem Landgericht Trier.

Am heutigen Mittwoch startete vor dem Landgericht Trier der Prozess gegen den 20-jährigen Angeklagten.
Am heutigen Mittwoch startete vor dem Landgericht Trier der Prozess gegen den 20-jährigen Angeklagten.  © Harald Tittel/dpa

Der Angeklagte soll den zweijährigen Sohn seiner Lebensgefährtin durch Schläge und Schütteln so schwer verletzt haben, dass er Wochen später an den Folgen starb, sagte Oberstaatsanwalt Eric Samel bei der Verlesung der Anklage.

Der Angeklagte lebte mit seiner Freundin zusammen, die von dem 20-Jährigen schwanger war.

Am Tattag im Juli 2024 hatte er deren zweijährigen Sohn betreuen sollen, weil sie zur Schwangerschaftsvorsorge gegangen sei, sagte Samel. Ein weiteres Kind (6) aus einer vorherigen Beziehung habe die Frau zu dem Termin mitgenommen.

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Als der Angeklagte mit dem Kleinkind alleine gewesen sei, habe er das Kind "roh misshandelt und in die Gefahr des Todes gebracht", sagte Samel. Der 20-Jährige habe das Kind mehrfach gegen Kopf und Oberkörper geschlagen sowie geschüttelt. Dadurch erlitt der Junge mehrere Frakturen und ein Schütteltrauma.

Gespräche über Verkürzung des Verfahrens laufen

Das Kind kam im Anschluss in ein Krankenhaus, wo es bis zu seinem Tod intensivmedizinisch behandelt wurde. Laut Anklage starb es im September 2024 an einem respiratorischen Versagen, ausgehend von einer schwersten Hirnschwellung und Einblutungen unter der harten Hirnhaut.

Der 20-Jährige war zuvor nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten. Der Prozess findet vor der großen Jugendkammer statt, da der Angeklagte juristisch als Heranwachsender gilt.

Nach Verlesung der Anklage zogen sich Verteidigung, Staatsanwaltschaft und Kammer zu Gesprächen über eine verfahrensverkürzende Absprache zurück.

Titelfoto: Harald Tittel/dpa

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