Vater gesteht Tötung seiner Frau, Kinder sahen wohl alles: "Habe die Kontrolle verloren"
Düsseldorf - Ein Familienvater (35) soll in Düsseldorf seine Ehefrau (†35) vor den Augen der gemeinsamen Kinder erstochen haben.
Von diesem Donnerstag muss sich der 35-Jährige wegen Mordes vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Laut Anklage hatte sich die gleichaltrige Ehefrau von ihm trennen wollen und ihm dies auch gesagt.
Mit 13 Messerstichen habe er sie daraufhin in der gemeinsamen Wohnung vor den Augen des sechsjährigen Sohnes umgebracht. Die 14 Jahre alte Tochter sei noch herbeigeeilt, habe ihrer Mutter aber auch nicht mehr helfen können.
Das Verbrechen hatte sich am 17. Dezember vergangenen Jahres ereignet.
Die Familie sei mit sechs Kindern Anfang 2016 als Flüchtlingsfamilie nach Deutschland gekommen, teilte das Gericht mit.
Das Jugendamt habe die Spannungen in der Familie gekannt und Vertreter des Amtes seien noch wenige Stunden vor der Tat in der Wohnung der Familie gewesen.
Wie die Polizei damals berichtet hatte, waren die Kinder des Paares aus der Wohnung der Familie zu den Nachbarn geflohen. Diese hätten dann den Notruf gewählt. Sowohl die Kinder als auch Zeugen mussten vor Ort von Notfallseelsorgern betreut worden.
Vater äußerte sich bislang nicht zur Tat
Der 35-jährige Iraker hat sich zur Tat bislang nicht geäußert. "Es ist eine Tragödie für die ganze Familie", sagte Strafverteidiger Robin Kinzler auf Anfrage.
Sein Mandant habe "die Kontrolle verloren". Es handele sich aber nicht um einen Mord aus niedrigen Beweggründen, sondern um einen klassischen Fall von Totschlag.
Der 35-Jährige war nach der Tat verschwunden, konnte aber bei der Fahndung an einem Düsseldorfer S-Bahnhof gefasst werden.
Ein Richter hatte zunächst Haftbefehl wegen Totschlags gegen den 35-Jährigen erlassen. Mit der Anklage war der Tatvorwurf dann auf Mord verschärft worden.
Das Gericht hat für den Mordprozess sechs Verhandlungstage vorgesehen.
Update, 12.30 Uhr: Vater gesteht Tötung
Der Vater von sechs Kindern hat in Düsseldorf gestanden, seine Frau umgebracht zu haben. "Ich bereue, dass ich meine Frau getötet habe. Ich habe die Kontrolle verloren", ließ der Iraker über seinen Verteidiger erklären.
Laut Anklage hatte sich die gleichaltrige Ehefrau von ihm trennen wollen und ihm dies auch gesagt. Er habe die Trennung nicht akzeptieren wollen.
Als die Frau in der Nacht das Badezimmer aufgesucht habe, sei es zu der Tat gekommen. Eine Rechtsmedizinerin berichtete, der Körper der Frau sei mit insgesamt 13 Stichen übersät gewesen. Sie sei an Ort und Stelle verblutet.
Titelfoto: Frank Christiansen/dpa