Tödliche Messer-Attacke in Siegburger Disco: Angeklagte hüllen sich vor Gericht in Schweigen
Bonn - Zu Beginn des Prozesses am Landgericht Bonn wegen einer tödlichen Messerattacke in einer Diskothek haben die beiden Angeklagten (23 und 24 Jahre) zu den Vorwürfen geschwiegen.
Hauptangeklagter ist ein 24-jähriger Mitarbeiter einer Baufirma. Ihm werden Totschlag, versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Er soll vergangenes Jahr am 30. Juli bei der Mallorca-Party einer Siegburger Diskothek auf der Tanzfläche einen 24 Jahre alten Mann mit einem Messerstich in den Oberbauch tödlich getroffen haben. Einen weiteren 28 Jahre alten Mann, den Schwager des tödlich Verletzten, soll er mit der Waffe lebensgefährlich verletzt haben.
Mitangeklagt ist ein 23-jähriger Straßenbauer. Ihm wird eine gemeinschaftlich begangene gefährliche Körperverletzung zur Last gelegt. Die Angeklagten sollen sich an einer Schlägerei beteiligt haben, in deren Verlauf es dann zu dem Messerangriff kam.
Das 24-jährige Opfer starb noch in der Nacht. Der 28-Jährige überlebte nach einer Notoperation und lag wochenlang im Krankenhaus.
Beide Männer hatten sich von der Tanzfläche in den Vorraum des Lokals geschleppt, wo sie zusammenbrachen und Ersthelfer sich um sie kümmerten.
Täter fuhren nach tödlichem Streit nach Köln
Ein Polizeibeamter berichtete am Montag als Zeuge, die Freundin des 28-Jährigen habe ihm unmittelbar nach der Tat geschildert, dass sie von zwei Männern wiederholt "angetanzt und angebaggert" worden sei.
Daraufhin seien ihre Begleiter eingeschritten. Einer der "Antänzer" habe ein weißes Oberteil getragen.
Die Kripo kam den Männern nach Auswertung der Videoaufnahmen auf die Spur. Sie waren von Sicherheitsleuten der Diskothek erkannt worden.
Nach der tödlichen Auseinandersetzung hatten sie die Kneipe verlassen und waren unter anderem nach Köln gefahren.
Beide Angeklagten waren noch am Abend des Tattages festgenommen worden. Der Prozess ist bis Ende Mai terminiert.
Titelfoto: Federico Gambarini/dpa