Spionage-Prozess in Düsseldorf: Bundeswehroffizier soll dreieinhalb Jahre hinter Gitter

Düsseldorf - Die Bundesanwaltschaft hat am heutigen Dienstag in Düsseldorf dreieinhalb Jahre Haft für einen Bundeswehroffizier (54) gefordert, weil dieser sich Russland als Spion angeboten haben soll.

Der Bundeswehroffizier (54) muss sich derzeit vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf für den Spionage-Verdacht verantworten.
Der Bundeswehroffizier (54) muss sich derzeit vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf für den Spionage-Verdacht verantworten.  © Oliver Berg/dpa

Etwa im gleichen Zeitraum war der 54-Jährige in die AfD eingetreten.

"Die Anklage hat sich in vollem Umfang bestätigt", sagte ein Vertreter der Bundesanwaltschaft am Dienstag am Oberlandesgericht.

Der Hauptmann habe sich Russland "fast penetrant angedient", um den russischen Streitkräften einen Vorteil zu verschaffen und dabei auch militärisch sensible Informationen verraten.

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Sein Verrat sei geeignet gewesen, die deutsche Unterstützung für die Ukraine zu konterkarieren, denn die Systeme, die er betreut habe, seien auch an die Ukraine geliefert worden. Dabei habe der Soldat gewusst, dass der Verrat an einen militärischen Aggressor Menschenleben gefährde.

Bundeswehroffizier gesteht Verrat: "Der größte Bockmist, den ich je gebaut habe"

Insgesamt dreieinhalb Jahre Haft fordern die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten - zu viel für Verteidiger Marvin Schroth (l.).
Insgesamt dreieinhalb Jahre Haft fordern die Staatsanwaltschaft für den Angeklagten - zu viel für Verteidiger Marvin Schroth (l.).  © Oliver Berg/dpa

Verteidiger Marvin Schroth stellte keinen konkreten Strafantrag. Sein Mandant habe in vier Tagen alles in Schutt und Asche gelegt, was er zuvor in Jahren aufgebaut habe. "Vier Tage des Verrats, an denen er rote Linien überschritten hat. Vier Tage des völligen Versagens."

In einer fordernden beruflichen Zeit habe sich der Medienkonsum des Offiziers allmählich auf Telegram und TikTok verlagert. Dort sei er Fake-News und aus dem Zusammenhang gerissenen Zitaten aufgesessen.

Der Angeklagte sagte in seinem Schlusswort, das letzte Jahr sei für ihn ein Albtraum gewesen, den er gerne löschen würde. "Es ist der größte Bockmist, den ich in meinem Leben gebaut habe."

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Das Gericht will das Urteil am 27. Mai verkünden.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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