Seniorin schickte haufenweise Geld an den Islamischen Staat - jetzt ist das Urteil da
Düsseldorf - Wegen der Unterstützung des Islamischen Staats musste sich am heutigen Freitag eine 69-Jährige vor dem Oberlandesgericht verantworten. Jetzt hat die Seniorin ihr empfindliches Urteil erhalten.
Nach Angaben der Justiz wurde die Frau zu eineinhalb Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem muss die 69-Jährige 1500 Euro an die Staatskasse zahlen.
Sie hatte gestanden, ihren Enkel Kadir, der sich als Kämpfer dem IS angeschlossen hatte, mit fast 7000 Euro unterstützt zu haben. Über IS-Finanzagenten in der Türkei, Libyen, Tunesien und Marokko hatte die Angeklagte ihrem Enkel immer wieder Geld zukommen lassen.
Das Gericht wertete strafmildernd, dass es der Deutsch-Türkin in erster Linie um das Überleben ihres Enkels gegangen sei. Ihr Enkel war dennoch im Frühjahr 2019 in Syrien bei Kämpfen getötet worden.
Dem Urteil war eine Verständigung mit dem Senat vorangegangen: Das Gericht hatte der Angeklagten im Gegenzug für ein Geständnis eine Bewährungsstrafe von maximal zwei Jahren Haft zugesichert.
"Ich wollte, dass er wieder zurückkommt", hatte die Bergmanns-Witwe aus dem Norden Nordrhein-Westfalens erklärt. Es habe aber nichts genutzt: "Oma, die haben uns umzingelt", sei seine letzte Nachricht gewesen.
Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
Titelfoto: Frank Christiansen/dpa