Rentner erhält Mieterhöhung: Kurz darauf erschlägt er seine Frau mit einem Hammer
Mönchengladbach - Ein vor dem Landgericht Mönchengladbach wegen Mordes an seiner Ehefrau (†73) angeklagter Rentner (75) hat vor Gericht am Donnerstag über massive finanzielle Probleme ausgesagt.
Er habe sich ohne Wissen seiner Frau wegen des gemeinsamen Sohnes existenzbedrohend verschuldet. Er sei verzweifelt gewesen und habe keinen anderen Ausweg gesehen, um der 73-Jährigen ein Alter in Armut zu ersparen.
Die Frau wurde Ende Mai im Schlaf durch Schläge mit einem schweren Hammer auf den Kopf getötet.
An die Tat selbst könne er sich nicht erinnern, sagte der Rentner. "Nach der Tat, als ich auf dem Bett saß und wieder zu Verstand kam, war mir klar, das muss ich gewesen sein".
Sein Verteidiger bestätigte, der Anklagevorwurf sei zutreffend. Der 75-Jährige hatte nach der Tat selbst die Polizei gerufen.
Der Angeklagte sagte, der chronisch kranke und beruflich erfolglose Sohn lebe in Portugal und habe ständig Hilfe gebraucht. Monatlich habe er ihm knapp 2000 Euro überwiesen. Das seien zwei Drittel seiner Rente.
Ehepaar hatte zum Tatzeitpunkt Schuldenstand von 32.000 Euro
Auslöser der Tat soll ihm zufolge eine vom Vermieter angekündigte Mieterhöhung und eine nötige Reparatur am Auto gewesen sein.
Auf die Frage der Staatsanwältin, warum er seine Frau erschlagen habe, statt dem Sohn zu sagen, es gehe nicht mehr, fand der Angeklagte keine Antwort.
Ein Bankberater gab an, der Schuldenstand des Ehepaares habe zum Tatzeitpunkt bei 32.000 Euro gelegen. Das sei auch in dem Alter und bei der monatlichen Rente von 3000 Euro überschaubar.
Titelfoto: Marius Becker/dpa