Pfleger (30) vergewaltigt gefesselte 81-Jährige: Gericht verhängt Hammer-Urteil
Von Ulrike Schödel
Bonn - Das Bonner Landgericht hat einen 30-jährigen Pfleger wegen erpresserischen Menschenraubes, schwerer räuberischer Erpressung, Körperverletzung und Vergewaltigung zu einer Haftstrafe von zehn Jahren und sechs Monaten verurteilt.

Außerdem muss der Mann der 81 Jahre alten Geschädigten 25.000 Euro Schmerzensgeld zahlen.
Er kam im August 2024 als Pfleger für einen bettlägerigen Mann in einen Haushalt in Hennef bei Bonn. Den Schlüssel hatte die Ehefrau unter die Fußmatte hinterlegt.
Kurz nach der Ankunft hatte der Angeklagte laut Urteil die schlafende 81-Jährige aus dem Bett gezerrt, sie gefesselt und geknebelt.
Er nahm demnach Schmuck im Wert von 7000 Euro, 400 Euro Bargeld sowie eine EC-Karte an sich. Er hob mit der erpressten PIN-Nummer am Bankautomaten 1500 Euro ab.
Dann kehrte er zurück und vergewaltigte die 81-Jährige. Er ließ sich mit einem Taxi nach Berlin fahren. Den Fahrpreis von 1700 Euro zahlte er mit der erbeuteten EC-Karte. Die Frau ließ er gefesselt zurück.
In seinem Geständnis hatte der Angeklagte die Vergewaltigung als "Dummheit" bezeichnet, für die er sich sehr schäme. Damals sei er "krank und besoffen gewesen". Ein psychiatrischer Gutachter hatte keine strafmildernde Einschränkung bei ihm festgestellt.
Titelfoto: Thomas Banneyer/dpa