Perfider Mord: 17-Jähriger soll Obdachlosen in dessen Zelt umgebracht haben
Düsseldorf - Ein Jugendlicher soll in Neuss einen Obdachlosen (†31) in dessen Zelt ermordet haben. Der inzwischen volljährige Mann sollte sich vom heutigen Montag an vor dem Landgericht in Düsseldorf verantworten, der Prozess konnte jedoch nicht wie geplant beginnen.
Der Verteidiger des 18-jährigen Angeklagten sei erkrankt, daher sei der Beginn verschoben worden, sagte eine Gerichtssprecherin. Das Verfahren soll nun am 16. August vor dem Düsseldorfer Landgericht beginnen.
Der Prozess ist aus Jugendschutzgründen nicht öffentlich. Der Angeklagte war zur Tatzeit 17 Jahre alt. Er war ein halbes Jahr nach der Tat festgenommen worden.
Laut Anklage hatten der 17-Jährige und ein Begleiter am 22. April 2022 den in seinem Zelt liegenden Obdachlosen nach Drogen gefragt. Als der 31-Jährige sagte, dass er keine habe, soll der Jugendliche durch die Zeltplane hindurch mit einem Messer auf ihn eingestochen haben.
Während die beiden Jugendlichen geflüchtet seien, sei der Obdachlose verblutet. Ein Passant hatte später seine Leiche nahe dem Güterbahnhof gefunden.
Angeklagter belastete zunächst Unschuldigen
Der Angeklagte hatte den Verdacht zunächst auf einen anderen jungen Mann gelenkt. Dieser 20-Jährige saß deshalb offenbar zu Unrecht mehrere Wochen in Untersuchungshaft.
Die Falschbeschuldigung war schließlich aufgeflogen. Bei seiner Aussage habe der heute 18-Jährige Wissen offenbart, das eine Täterschaft nahelegt.
Bislang soll er die Vorwürfe bestritten haben. Für den Prozess sind acht Verhandlungstage angesetzt.
Erstmeldung von 6 Uhr, aktualisiert um 14.15 Uhr
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