Patient stirbt bei harmloser Zahn-OP: Verpfuschte die Ärztin seine Narkose?
Gütersloh – Vor knapp fünf Jahren starb ein 49-jähriger Gütersloher bei einer vermeintlich harmlosen Zahnoperation. Die Ermittlungen gegen die Narkoseärztin wurden nun eingestellt.
Im April 2014 starb der Mann in einer Isselhorster Praxis bei einer Zahnoperation, bei der er unter Vollnarkose stand.
Während des Narkose-Vorganges sei es laut Informationen der Neuen Westfälischen zu schweren Komplikationen gekommen.
Der behandelnde Zahnarzt rief daraufhin den Notarzt, doch die Rettungskräfte konnten nur noch den Tod des Mannes feststellen.
Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelten Polizei und Staatsanwaltschaft in den vergangenen Jahren gegen die Narkoseärztin aus Bielefeld.
Im Fokus stand dabei, ob äußere Umstände zum Tod des 49-Jährigen geführt haben oder ob die Todesursache auf einen Fehler der Anästhesistin zurückzuführen ist.
Dazu wurden drei medizinische Gutachten erstellt.
Verfahren gegen Narkoseärztin eingestellt
"Es konnte letztlich nicht eindeutig festgestellt werden, dass ein Fehlverhalten der Narkoseärztin den Tod des Patienten verursacht hat", teilte die Staatsanwaltschaft Bielefeld mit.
Daher sei das Verfahren mit Zustimmung des Amtsgerichtes gegen eine Geldauflage eingestellt worden.
Laut Georga Weiß, Vorsitzende der Bezirksstelle Gütersloh der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe, sei es nicht ungewöhnlich, dass Zahn-Behandlungen unter Vollnarkose stattfinden und dafür Anästhesisten von außerhalb in die Praxen bestellt werden.
"Komplikationen sind selten, aber sie sind da", so die Gütersloher Zahnärztin. Jede Narkose berge ein Risiko.
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