Nach Blog-Hetze im Internet: Erfolgreicher Schriftsteller verurteilt

Bonn – Wegen Volksverhetzung ist der Schriftsteller Akif Pirinçci (64) am heutigen Montag vom Amtsgericht Bonn zu neun Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt worden.

Vor dem Bonner Landgericht wurde Akif Pirinçci am Montag schuldig gesprochen.
Vor dem Bonner Landgericht wurde Akif Pirinçci am Montag schuldig gesprochen.  © Federico Gambarini/dpa

Der 64-Jährige hatte sich in einem Blogeintrag feindselig über Zuwanderer geäußert.

Sein Anwalt Mustafa Kaplan sagte der Deutschen Presse-Agentur, er habe gegen das noch nicht rechtskräftige Urteil bereits Berufung eingelegt.

Für Pirinçci ist es nicht die erste Verurteilung wegen Volksverhetzung. Er selbst hält daran fest, dass die Äußerungen vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt seien.

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Pirinçci, 1959 in Istanbul geboren, war 1969 mit seiner Familie nach Deutschland gezogen und in der Eifel aufgewachsen. Von 1989 an wurde er mit Krimis bekannt, in denen Katzen die Hauptrolle spielten.

Die Romane verkauften sich millionenfach, wurden in viele Sprachen übersetzt und verfilmt. In den vergangenen zehn Jahren ist Pirinçci dagegen vor allem mit rechtspopulistischen und islamfeindlichen Äußerungen aufgefallen.

2014 brachte er sein erstes Sachbuch heraus, der Titel lautete: "Deutschland von Sinnen: Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer".

Im Jahr darauf sagte er in einer Rede vor Pegida-Demonstranten in Dresden den Satz: "Aber die KZs sind ja leider derzeit außer Betrieb."

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa

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