Mutter schließt sich IS an und bringt eigene Kinder in Kriegsgebiet: Nun steht sie vor Gericht!
Düsseldorf - Eine 36-Jährige aus Detmold muss sich von diesem Dienstag (13 Uhr) an als mutmaßliche IS-Terroristin vor dem Oberlandesgericht in Düsseldorf verantworten.
Die Deutschrussin, gebürtige Tschetschenin, war laut Anklage 2015 mit ihren damals vier und acht Jahre alten Söhnen ihrem Mann nach Syrien gefolgt. Dort soll sie sich der Terrormiliz Islamischer Staat angeschlossen haben.
Ihr Ehemann soll noch im selben Jahr bei einem Kampfeinsatz getötet worden sein. Ihre beiden Kinder sollen bei einem Luftangriff verschüttet worden sein und gelten als vermisst.
Der 36-Jährigen wird in dem Zusammenhang eine Verletzung der Fürsorgepflicht vorgeworfen, weil sie die Kinder in das Bürgerkriegsgebiet gebracht und damit großer Gefahr ausgesetzt habe.
Die Angeklagte war 2017 von irakischen Sicherheitskräften in einem Kellergewölbe in Mossul entdeckt und gefangen genommen worden. Im Irak wurde die damals 29-Jährige zu einem Jahr Haft wegen illegaler Einreise verurteilt, hieß es beim Oberlandesgericht.
Im Februar 2019 war die Frau an die deutschen Behörden ausgeliefert worden. Sie befindet sich auf freiem Fuß. Für den Prozess sind bis zum 8. Mai vier Verhandlungstage angesetzt.
Titelfoto: Marius Becker/dpa