Mord an Claudia Otto (†23): Mutmaßlicher Täter nach 35 Jahren endlich vor Gericht!
Bonn – 35 Jahre sind seit dem Mord an Claudia Otto (†23) vergangen: Vom heutigen Mittwoch (9 Uhr) an unternimmt das Bonner Landgericht einen neuen Anlauf, den sogenannten Cold Case aufzuklären.
Angeklagt ist ein 66 Jahre alter Mann aus Detmold, der laut Bonner Staatsanwaltschaft im Mai 1987 die damals 23-jährige Wirtstochter aus Lohmar bei Bonn erdrosselt haben soll.
Der erste Prozess war am 1. Dezember 2022 ausgesetzt, der Haftbefehl aufgehoben und der Angeklagte auf freien Fuß gesetzt worden.
Der Grund: Zwei entscheidende DNA-Spuren, die ihn belasten sollten, waren bei der Rechtsmedizin in München nicht sachgerecht untersucht worden. Es sei möglich, so die Richter, dass Spuren des Opfers und des Angeklagten vermischt worden seien.
Das Gericht ordnete eine erneute Untersuchung an, die nun in den Prozess eingeführt werden soll.
"Ich habe mit der mir zur Last gelegten Tat nichts zu tun", ließ der 67-Jährige am Mittwoch durch seinen Verteidiger erklären.
Mehr als die Hälfte seines Lebens verbrachte der Angeklagte hinter Gittern. Er war wegen Entführung und einem Doppelmord im sauerländischen Eslohe sowie wegen mehrerer Eigentums- und Rauschgiftdelikte zu langen Haftstrafen verurteilt worden.
Kurz nach der Entdeckung der Leiche von Claudia Otto war er unter Verdacht geraten, weil er damals zu den Stammgästen des bekannten Ausflugslokals gehört hatte.
Erstmeldung vom 27. September, 5.28 Uhr; zuletzt aktualisiert um 14.38 Uhr
Titelfoto: Oliver Berg/dpa