Vater lässt drei Kinder im Wald leben und verwahrlosen: Jetzt muss er in den Knast
Mönchengladbach - Nach der grausamen Tat an seinen drei Kindern hat das Amtsgericht Mönchengladbach einen Familienvater nun hinter Gittern gebracht.
Der 50-Jährige hatte vor vier Jahren drei Kinder monatelang im Wald hausen und verwahrlosen lassen.
Am heutigen Mittwoch sprach ihn das Gericht wegen gefährlicher Körperverletzung und Verletzung der Fürsorgepflicht schuldig und schickt ihn nun für zwei Jahre und acht Monate ins Gefängnis.
Noch ist das Urteil allerdings nichts rechtskräftig, teilte die Justiz anschließend mit. Er hatte im Prozess gestanden, er habe den Kindern den Kontakt zu Ärzten und Schule vorenthalten. Er gab auch zu, die beiden Söhne und die kleine Tochter "im Sinne Gottes" bei Ungehorsam auch mit dem Gürtel gezüchtigt zu haben.
Der gelernte Krankenpfleger und Sozialhilfeempfänger bezeichnete sich als christlichen Fundamentalisten.
Kinder nach Festnahme der Eltern in Obhut des Jugendamts
Bei seiner Festnahme im Oktober 2020 hatte er erklärt, samt Frau und den Kindern für fünf Monate ins Zelt gezogen zu sein. Der Grund: Eine hohe Schadstoffbelastung in der eigenen Wohnung. Zuvor hatte das Jugendamt Anzeige gegen die Eltern wegen akuter Kindeswohlgefährdung erstattet.
Bei der Festnahme der Eltern fielen den Beamten die verdreckten und sichtlich mitgenommenen Kinder auf. Das Jugendamt nahm die drei schließlich in die eigene Obhut. Den beiden Verdächtigen wurde Ende September 2020 das Sorgerecht entzogen.
Für die Mutter geht es in einem gesonderten Verfahren weiter.
Titelfoto: Martin Höke/dpa