Mit 165.000 Euro nach Geldautomatensprengung geflüchtet: Jahrelange Haft für zwei Amsterdamer

Krefeld – Es war die 182. und letzte Sprengung eines Geldautomaten im Jahr 2022 in Nordrhein-Westfalen. Zugleich war es die Rekordmarke: Nun sind zwei Männer aus Amsterdam verurteilt worden.

Die beiden Männer aus Amsterdam müssen für mehrere Jahre in Haft.
Die beiden Männer aus Amsterdam müssen für mehrere Jahre in Haft.  © Martin Höke/dpa

Das Krefelder Landgericht hat zwei Männer aus Amsterdam als Geldautomatensprenger zu drei und fünf Jahren Haft verurteilt. Gegen einen 19-Jährigen verhängte das Gericht am Montag eine Jugendstrafe von drei Jahren, gegen den 24-jährigen Angeklagten eine Haftstrafe von fünf Jahren. Es sprach beide wegen schweren Diebstahls und Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion schuldig.

Beide hatten die Tat im niederrheinischen Nettetal gestanden. Sie hatten am 30. Dezember 2022 über 165.000 Euro Bargeld erbeutet, waren dann aber auf der Flucht verunglückt. "Dabei ist es ihnen völlig egal gewesen, ob sie Menschen gefährden oder erheblicher Sachschaden entsteht", sagte die Vorsitzende Richterin.

Sie seien massiv unter Druck gesetzt worden, die Tat zu begehen, sagten sie aus. Von Mittätern, deren Namen sie angeblich aus Angst um ihre Familien nicht nennen wollten, nach Deutschland gebracht worden.

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Der 24-Jährige räumte ein, den Sprengstoff an dem Automaten in der Bankfiliale angebracht und nach der Explosion eine Sporttasche mit erbeutetem Geld gefüllt zu haben.

19-Jähriger soll Kontrolle über Motorroller verloren haben

Bei der anschließenden Flucht, gab der 19-Jährige an, sei er so nervös gewesen, dass er die Kontrolle über den Motorroller verloren habe und erst im Krankenhaus wieder zu Bewusstsein gekommen sei. 3500 Euro habe er für die Tat bekommen sollen.

Der 24-Jährige war zunächst vom Unfallort geflohen, hatte dann aber wegen seiner schweren Verletzungen - unter anderem erlitt er einen Beckenbruch - einen Passanten gebeten, den Rettungsdienst zu informieren.

Das Duo hatte den Automaten am 30. Dezember 2022 gesprengt und mit 165.000 Euro Beute die Flucht angetreten. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Titelfoto: Martin Höke/dpa

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