Mann wollte Ausländer und Polizisten erschießen: Jetzt steht er vor Gericht

Düsseldorf - Am Düsseldorfer Landgericht beginnt am heutigen Montag der Prozess gegen einen mutmaßlichen Rechtsterroristen aus Mönchengladbach.

Während der Corona-Pandemie soll der Angeklagte in eine "Corona-Blase" geraten und sich dort radikalisiert haben. Nun muss er sich für seine angeblich geplanten Taten vorm Düsseldorfer Landgericht verantworten.
Während der Corona-Pandemie soll der Angeklagte in eine "Corona-Blase" geraten und sich dort radikalisiert haben. Nun muss er sich für seine angeblich geplanten Taten vorm Düsseldorfer Landgericht verantworten.  © Marius Becker/dpa

Der 41-Jährige soll geplant haben, Ausländer und Polizisten zu erschießen. Dafür hatte er sich laut Anklage verschiedene Waffen besorgt, unter anderem ein Repetiergewehr. Zudem soll er mehrere Pistolen und Gewehre besessen haben.

Der Angeklagte lebte in Mönchengladbach in einer zur Wohnung umgebauten Garage. Dort waren die Waffen im Juli 2022 bei der Durchsuchung hinter einem Verschlag seiner Küche gefunden worden. Außerdem wurden in der Wohnküche und seinem Schlafzimmer geringe Mengen Kokain und Amphetamine gefunden.

Der Angeklagte habe sich mit seinen Ansichten in sozialen Netzwerken getummelt und sei dabei in den Fokus der Ermittler geraten, hieß es bei Gericht.

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Von 2019 an habe er sich immer mehr "antisemitisch und fremdenfeindlich" radikalisiert und Hass auf Ausländer und die Demokratie entwickelt.

Angeklagter von sich selbst offenbar geschockt

Neben der Vorbereitung eines Terroranschlags wirft ihm die Staatsanwaltschaft Verstöße gegen das Sprengstoff-, Waffen- und das Kriegswaffengesetz vor. Der Angeklagte befindet sich dennoch auf freiem Fuß.

Sein Verteidiger Gerd Meister sagte auf dpa-Anfrage, sein Mandant habe die Vorwürfe schon gegenüber der Polizei weitgehend eingeräumt. Er distanziere sich heute von seinem damaligen Denken, sei damals im Internet in eine "Corona-Blase" geraten und im Nachhinein über sich selbst erschrocken.

Für den Prozess sind bis zum 26. November acht Verhandlungstage geplant.

Titelfoto: Marius Becker/dpa

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