Mann schießt auf Nachbarn, dann zündet er deren Wohnung an: Geständnis vor Gericht
Wuppertal - Nach einem Gewaltausbruch gegen eine türkischstämmige Familie in Heiligenhaus bei Essen hat ein 34-jähriger Mann die Tat vor Gericht weitgehend gestanden.
Die Anklage wirft dem Arbeitslosen dreifachen versuchten Mord vor. Der Prozess begann am heutigen Montag am Wuppertaler Landgericht.
Der Deutsche soll zunächst mit einem Luftgewehr auf seine Nachbarn geschossen und dann deren Wohnung in Brand gesetzt haben, in der sich ein Ehepaar mit seinem Baby befand. Zuvor habe sich der Nachbar über den massiven Marihuana-Geruch aus der Wohnung des Deutschen beschwert.
Mit einem Luftgewehr, um das eine Mülltüte gewickelt war, soll der 34-Jährige seinem Nachbarn daraufhin im vergangenen Januar frühmorgens im Hausflur aufgelauert und das Feuer auf ihn eröffnet haben.
Obwohl es sich um ein Luftgewehr handelte, soll die Waffe eine ungewöhnlich hohe Durchschlagskraft gehabt haben.
Nachbar und Nachbarin wurden durch mehrere Projektile schwer verletzt. Dann soll der damals 33-Jährige einen Liter Alkohol in der Wohnung seiner Nachbarn verschüttet und angezündet haben.
Die Familie konnte über eine Drehleiter von der Feuerwehr gerettet werden, ihre Wohnung war danach unbewohnbar. Der Vorsitzende Richter erteilte zum Prozessstart den Hinweis, dass auch eine Verurteilung wegen versuchten Mordes in einem Fall und versuchten Totschlags in zwei Fällen infrage komme.
Titelfoto: Justin Brosch/dpa