Justiz-Mitarbeiterin lässt Akten verschwinden: Jetzt droht ihr jahrelanger Knast
Düsseldorf - Eine ehemalige Mitarbeiterin der Düsseldorfer Staatsanwaltschaft hat nun selbst die Justiz am Hals!
Die Frau soll als Servicekraft über acht Monate hinweg aus Überforderung heraus Akten versteckt sowie deren Fristen auf eigene Faust verlängert haben.
Als Folge davon könne ein mutmaßliches Sexualdelikt nicht mehr strafrechtlich verfolgt werden, teilte das Amtsgericht mit.
Am 15. Juli muss sich die Frau am Amtsgericht in Düsseldorf verantworten. Der Kölnerin werden Verwahrungsbruch und Strafvereitelung vorgeworfen.
Die Angeklagte sei von November 2022 bis Juli 2023 als Servicekraft in einer Geschäftsstelle der Düsseldorfer Anklagebehörde eingesetzt gewesen, die vor allem Jugend- und Sexualstrafsachen bearbeitet.
Angeklagter drohen bis zu fünf Jahren Haft
Laut Anklage hatte die 46-Jährige die sogenannte Wiedervorlage-Frist der Akten aus den Verfahren ihres Bereichs eigenmächtig verlängert, "um diese erst später oder bestenfalls gar nicht bearbeiten zu müssen". Außerdem soll sie zuletzt auch Akten in den Räumen der Geschäftsstelle versteckt haben.
Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei die Frau fristlos entlassen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Im Fall einer Verurteilung muss die Angeklagte mit bis zu fünf Jahren Haft rechnen.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa