Joggerin im Wald von Kapuzen-Mann angegriffen: "Ich hatte Todesangst"

Bonn – Sexuelle Nötigung mit Waffen und Körperverletzung: So lautet der Vorwurf gegen einen 21-Jährigen, der sich wegen eines Überfalls auf eine Joggerin (40) seit dem heutigen Montag vor einer großen Strafkammer des Bonner Landgerichts verantworten muss.

Die Joggerin war in einem Wald in Lohmar überfallen worden. (Symbolbild)
Die Joggerin war in einem Wald in Lohmar überfallen worden. (Symbolbild)  © 123RF/andrei310

Der arbeits- und obdachlose Drogenabhängige soll im April 2023 gegen 19 Uhr an einem Waldweg in Lohmar (Rhein-Sieg-Kreis) gestanden haben, als die 40-jährige Mutter von fünf Kindern ihre Runde lief.

Die Frau sah, dass der schwarz gekleidete Mann mit Kapuze eine Hand in der Hosentasche hatte und beschleunigte. Sie alarmierte per Handy ihren Mann.

Währenddessen soll der Angeklagte auf sein Fahrrad gestiegen sein, die Frau verfolgt und zu Boden geschubst haben. Er soll sie fixiert und ihr den Mund zugehalten haben.

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Der Angeklagte soll versucht haben, in die Hose der Joggerin zu fassen. In diesem Moment kam der Ehemann mit seinem Motorrad zu der Laufstrecke. Es gelang ihm, den Angreifer wegzudrängen und festzuhalten, bis die Polizei eintraf.

Bei der Prügelei fielen dem Angeklagten zwei Messer und ein Klebeband aus der Jacke.

Prozess gestartet: Joggerin leidet seit der Tat unter schweren Ängsten

"Ich hatte Todesangst", berichtete die 40-Jährige am Montag im Zeugenstand. Immer wieder brach sie in Tränen aus. Sie kann seit dem Vorfall nicht mehr arbeiten und leidet nach wie vor unter schweren Ängsten.

Der 21-Jährige stammt aus schwierigen sozialen Verhältnissen. Das Jugendamt entzog seiner drogensüchtigen Mutter im Jahr 2003 wegen Verwahrlosung und Kindeswohlgefährdung die Vormundschaft. Seitdem lebte er in einer Pflegefamilie oder in Jugendeinrichtungen.

Auf die angeklagte Tat steht eine Mindeststrafe von drei Jahren.

Titelfoto: 123RF/andrei310

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