Geschäftsmann vor Gericht: Pizza mit spezieller "Beilage" verkauft
Düsseldorf - Stipe R. (37) ist für seine frittierte Pizza weit über die Stadtgrenzen Düsseldorfs bekannt. Doch der Kroate verkauft nicht nur die italienische Spezialität, sondern scheint auch noch ein dunkles Geheimnis zu hüten.
Denn aktuell sitzt der Pizzeria-Chef wegen des gewerbsmäßigen Handelns mit Betäubungsmitteln auf der Anklagebank vor dem Düsseldorfer Landgericht.
Demnach soll der 37-Jährige für 40 Euro eine Pizza mit einem halben Gramm Kokain als Beilage verkauft haben. Erwerben konnte man das Rauschgift unter der "Nummer 40", wie BILD berichtet.
Allerdings bestreitet der Inhaber des Geschäfts, von der ominösen Pizza gewusst zu haben. Angeblich habe er die Drogen nur an Freunde und Bekannte verteilt.
Dem Kroaten ist man Anfang März des vergangenen Jahres auf die Schliche gekommen, als das Ordnungsamt der Stadt Düsseldorf den Laden wegen des Verdachts auf Schwarzarbeit und Verstöße gegen den Jugendschutz kontrolliert hatte.
Ein paar Monate später stattete die Polizei dem Geschäftsmann einen Besuch in seiner Privatwohnung ab, womit er nicht gerechnet hatte.
Polizei findet 1,6 Kilogramm Drogen in der Wohnung des Kroaten
Dort versuchte er die Drogen verschwinden zu lassen, indem er eine Tasche aus dem Fenster warf - doch das brachte auch nichts.
Bei einer Durchsuchung der Wohnung fanden die Beamten dann 1,6 Kilogramm Kokain, 200 Gramm Cannabis und fast 264.000 Euro.
Dementsprechend ermittelten die Behörden dann weiter und stießen anschließend auf drei mutmaßliche Drogenlieferanten und zwölf weitere Verdächtige.
"Es steckt noch immer weiteres Kokain in den Wänden der Pizzeria. Mein Mandant wäre auch bereit, der Polizei die Verstecke zu zeigen", erklärte der Anwalt des Angeklagten vor Gericht.
Eine unrühmliche Geschichte für einen Pizzabäcker, der eigentlich aufgrund seiner Pizza bekannt geworden ist. "Das habe ich von meiner Mama, die stammt aus Italien", verriet der Kroate in der VOX-Sendung "Lege kommt auf den Geschmack" über das Rezept der beliebten frittierten Calzone, die aus Neapel stamme.
Ob er seine berühmte Pizza aber in Zukunft noch backen kann, steht in den Sternen. Ein Urteil soll am 12. Februar fallen. Angeblich soll Stipe R. eine Haftstrafe von fünf Jahren blühen.
Titelfoto: David Young/dpa