Freispruch aufgehoben: Prozess um verbrannte Leiche endet mit hohen Haftstrafen!
Bonn - In einem wiederaufgenommenen Verfahren um den Tod eines 46-Jährigen sind zwei Männer in Bonn zu hohen Haftstrafen verurteilt worden.
Einen 33-Jährigen sprach das Landgericht am Dienstag wegen Körperverletzung mit Todesfolge schuldig - und verhängte eine Haftstrafe von sieben Jahren und drei Monaten.
Ein 23-Jähriger erhielt wegen versuchten Totschlags sechs Jahre Jugendstrafe.
Täter und Opfer der Tat, die sich in einem Wald im Rhein-Sieg-Kreis ereignete, hatten sich aus der Obdachlosen- und Drogenszene gekannt.
Den beiden Angeklagten war in dem Verfahren vorgeworfen worden, den 46-Jährigen in dem bahnhofsnahen Waldstück in Eitorf nach einem Streit mit einer Schaufel getötet zu haben.
Danach war die Leiche teilweise verbrannt und unter Ästen in einem Bachlauf abgelegt worden. Eine Joggerin entdeckte sie.
Angeklagte nahmen Tod von 46-Jährigem billigend in Kauf
Das Bonner Jugendschwurgericht hatte den jüngeren Angeklagten bereits als Heranwachsenden zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und zur Unterbringung in einer Entzugsklinik verurteilt. Der ältere war freigesprochen worden.
Nachdem der Bundesgerichtshof beide Urteile aufgehoben hatte, musste das Verfahren allerdings vor einer anderen Jugendkammer des Bonner Landgerichts neu aufgerollt werden.
Im ersten Urteil waren die Richter unter anderem von einer Notwehrsituation ausgegangen und hatten den älteren Angeklagten freigesprochen.
Im zweiten Verfahren kam die Kammer nun zu einem anderen Ergebnis. Beide Angeklagte hätten den Tod des 46-Jährigen durch ihren brutalen Angriff billigend in Kauf genommen!
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