Frauen sollen sich gegen ihn verschworen haben: Jurist kassiert deftige Schlappe

Düsseldorf - Das Amtsgericht Düsseldorf hat einen Rechtsanwalt wegen übler Nachrede verknackt.

Das Amtsgericht Düsseldorf sprach den Mann am Freitag schuldig.
Das Amtsgericht Düsseldorf sprach den Mann am Freitag schuldig.  © Marcel Kusch/dpa

Der Mann hatte zuvor schwere Vorwürfe gegen zwei Frauen erhoben. Das Duo soll sich seiner Auffassung nach bei Urteilen gegen ihn abgesprochen haben.

Nun kassierte er seine Strafe: 1600 Euro Geldstrafe! Seinen Vorwurf, für den der Jurist keinerlei Belege oder Anhaltspunkte vorgelegt habe, wertete die Amtsrichterin als üble Nachrede.

Den Vorwurf, die Richterinnen hätten ihn aus feministischen Motiven zu Unrecht verurteilt, sah sie dagegen als Werturteil an und damit gerade noch durch die Meinungsfreiheit gedeckt.

Notarzt stellt natürlichen Tod von Seniorin fest, doch Familie hat schrecklichen Verdacht
Gerichtsprozesse NRW Notarzt stellt natürlichen Tod von Seniorin fest, doch Familie hat schrecklichen Verdacht

In drei Schreiben an das Oberlandesgericht und die Staatsanwaltschaft hatte der Anwalt den Richterinnen letztlich Rechtsbeugung vorgeworfen.

Sie hätten ihn aus "sachfremden und ganz offensichtlich feministischen Motiven" zu Unrecht verurteilt.

Richter zuvor schon zu Geldstrafe verdonnert worden

Anlass des Konflikts waren zwei Urteile gegen den Anwalt. Er soll im Mai 2019 auf einer Brücke in Düsseldorf Schießübungen mit einer Schreckschusspistole veranstaltet haben. In erster Instanz wurde von einer Amtsrichterin wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz zu 9000 Euro Geldstrafe verurteilt.

Ein halbes Jahr später wurde die Geldstrafe von einer Richterin am Landgericht in der Berufung auf 7000 Euro abgesenkt - jetzt nur noch wegen unerlaubten Führens einer Schusswaffe.

Nach Ansicht der Staatsanwältin hat der Anwalt die Richterinnen verleumdet und falsch beschuldigt. Sie hatte 7200 Euro Geldstrafe gefordert. Der Verteidiger des Anwalts hatte einen Freispruch gefordert.

Titelfoto: Marcel Kusch/dpa

Mehr zum Thema Gerichtsprozesse NRW: