Fake-Urlaubsreisen verkauft: WhatsApp-Chats sollen die wahren Täter entlarven

Düsseldorf – Fünf Jahre nach Bekanntwerden eines großangelegten Betrugs mit Urlaubsreisen hat in Düsseldorf der Strafprozess gegen sieben Angeklagte begonnen.

Anstatt Sommer, Strand und Sonne zu genießen ... (Symbolbild)
Anstatt Sommer, Strand und Sonne zu genießen ... (Symbolbild)  © 123RF/springmood

Die drei Frauen und vier Männer kommen aus Düsseldorf, Ratingen, Essen und dem niedersächsischen Goslar.

Die Verfahren gegen zwei weitere Beschuldigte seien inzwischen eingestellt worden, sagte der Staatsanwalt: "Die Frau und der Mann haben zwar auch Reisen verkauft und Rechnungen geschrieben, wussten aber wohl nichts von den kriminellen Machenschaften."

Den verbliebenen Angeklagten im Alter zwischen 32 und 69 Jahren wird gewerbsmäßiger Bandenbetrug vorgeworfen. Zum Auftakt bestätigten sie nur ihre persönlichen Daten, schwiegen aber zu den Vorwürfen.

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Der Anwalt des Hauptbeschuldigten forderte vollständige Akteneinsicht und weitere Ermittlungen. Bis auf Weiteres müsse das Verfahren ausgesetzt werden. Über den Antrag werde die Strafkammer später entscheiden, sagte der Richter.

Betrüger soll mit Urlaubs-Masche halbe Million Euro ergaunert haben

... müssen die geprellten Kunden jetzt vor Gericht gegen ihre mutmaßlichen Betrüger aussagen.
... müssen die geprellten Kunden jetzt vor Gericht gegen ihre mutmaßlichen Betrüger aussagen.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Anklageschrift umfasst über 100 Seiten. So sollen unter Führung des 56-jährigen Hauptangeklagten und eines in die Türkei geflüchteten mutmaßlichen Mittäters von 2015 bis 2018 in Reisebüros in Düsseldorf, Neuss und Mettmann sowie online zahlreichen Urlaubern zum Schein Reisen verkauft worden sein.

Die im Einzelfall bis 4700 Euro teuren Reisen seien unter den Namen verschiedener Gesellschaften wie Germany-Fly, Ecotix oder Seestern Reisen verkauft worden. Die ahnungslosen Kunden hätten wertlose Buchungsbelege erhalten. In über 210 Fällen sollen die Angeklagten so insgesamt eine halbe Million Euro ergaunert haben.

Zwischen den Betroffenen soll sich in Whatsapp-Gruppen ein reger Informationsaustausch entwickelt haben. "Um
zu klären, wer da nur Trittbrettfahrer und wer wirklich Opfer ist, sollten die Chatverläufe der Whatsapp-Gruppen ausgewertet werden", forderte der Verteidiger des 56-Jährigen aus Goslar.

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Für die Beweisaufnahme hat das Gericht bis Ende September 14 Verhandlungstage angesetzt. Der Prozess wird kommenden Montag fortgesetzt.

Erstmeldung von 6 Uhr, aktualisiert um 15.16 Uhr

Titelfoto: Montage: 123rf/springmood, Rolf Vennenbernd/dpa

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