Er machte 50 Millionen mit Cum-Ex-Betrug: Kronzeuge vor Gericht!

Bonn - Im größten Steuerskandal Deutschlands hat in Bonn der Prozess gegen eine der Schlüsselfiguren in den Cum-Ex-Aktiengeschäften begonnen.

Vor dem Bonner Landgericht startet in diesen Tagen der Prozess gegen Kai-Uwe Steck.
Vor dem Bonner Landgericht startet in diesen Tagen der Prozess gegen Kai-Uwe Steck.  © Oliver Berg/dpa

Dem deutschen Anwalt Kai-Uwe Steck (53) werden acht Fälle von besonders schwerer Steuerhinterziehung in den Jahren 2007 bis 2015 vorgeworfen, bei denen laut Anklage ein Steuerschaden von insgesamt 428 Millionen Euro entstanden sein soll.

Steck war Kanzleipartner von Hanno Berger (73), der als treibende Kraft hinter den Cum-Ex-Geschäften in Deutschland gilt. Berger ist inzwischen rechtskräftig verurteilt, er sitzt im Gefängnis.

Bei dem Betrug verschoben Finanzakteure Aktien mit (cum) und ohne (ex) Dividendenanspruch hin und her, um gar nicht gezahlte Steuern erstattet zu bekommen. Der Fiskus und somit die Allgemeinheit wurde dadurch um einen zweistelligen Milliarden-Euro-Betrag geprellt.

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Die Hochphase von Cum-Ex war von 2006 bis 2011.

Dem 53 Jahre alten Steck kommt eine zentrale Rolle bei der Strafverfolgung zu, da er 2016 auspackte und zum Kronzeugen der Staatsanwalt wurde. Seither trat er in mehreren Cum-Ex-Verfahren als Zeuge auf und belastete die Angeklagten mit seinen Aussagen. Sollte er verurteilt werden, dürfte sich seine Rolle als Kronzeuge als strafmildernd auswirken.

2019 gab Steck mit Maske und unter Pseudonym in der NDR-Sendung "Panorama" ein Interview, in dem er sich reumütig zeigte und die Cum-Ex-Geschäfte als industrielle "Teufelsmaschine" bezeichnete.

Er hat nach eigener Aussage 50 Millionen Euro daran verdient, dass er in Cum-Ex-Geschäfte involviert war und vermögende Kunden beraten hat.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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