Brutaler Überfall auf schlafendes Ehepaar: Angeklagter hüllt sich vor Gericht in Schweigen

Bonn - Seit Dienstag steht ein 37 Jahre alter Mann in Bonn wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht.

Vor dem Landgericht in Bonn hat am heutigen Dienstag der Prozess gegen einen 37-Jährigen begonnen.
Vor dem Landgericht in Bonn hat am heutigen Dienstag der Prozess gegen einen 37-Jährigen begonnen.  © Oliver Berg/dpa

Der 37 Jahre alte Rumäne soll im August 2023 ein Ehepaar in dessen Haus in Zülpich in der Nacht heimtückisch im Schlaf überrascht und schwer geschlagen haben.

Das 76-jährige Paar erlitt Knochenbrüche und weitere schwere Verletzungen vor allem am Kopf. Anschließend wurden der Mann und die Frau mit einem roten Nylonseil an den Handgelenken gefesselt.

Das Paar soll nur deshalb nicht gestorben sein, weil es dem Mann gelungen war, seinen Neffen anzurufen, der die Polizei alarmierte.

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Da der 76-Jährige Anfang März gestorben ist, hat das Gericht einen Gutachter beauftragt, herauszufinden, ob der Tod des Mannes auf die Verletzungen am Tattag zurückzuführen sei.

Auch eine Verurteilung wegen Mordes komme in Betracht, erklärte das Gericht.

Angeklagter an griechisch-bulgarischer Grenze festgenommen

In Handschellen wurde der 37-Jährige am Dienstag in das Gericht geführt. Er war einen Monat nach dem Überfall auf das Ehepaar an der griechisch-bulgarischen Grenze festgenommen worden. Nach ihm war mit einem internationalen Haftbefehl gesucht worden.

Die Anklage stützt den Tatverdacht gegen den Mann vor allem auf die Spurenauswertung am Tatort und auf gesicherte DNA. Von einem Motiv oder einer Beute am Tatort war in der Anklage nicht die Rede. Der Mann, der mithilfe einer Dolmetscherin am Prozess teilnimmt, machte zu Beginn keine Angaben.

Eine weitere Person soll an dem Überfall beteiligt gewesen sein und Beihilfe geleistet haben. Dieses Verfahren wurde abgetrennt.

Erstmeldung von 6.01 Uhr; zuletzt aktualisiert um 12.09 Uhr.

Titelfoto: Oliver Berg/dpa

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