Bombenangriffe auf ihre Kinder in Kauf genommen: IS-Terroristin aus NRW vor Gericht
Düsseldorf - Gegen eine Syrien-Rückkehrerin und mutmaßliche IS-Terroristin aus Rheine soll in der kommenden Woche der Prozess beginnen.
Das hat das Düsseldorfer Oberlandesgericht am Montag mitgeteilt. Die inzwischen 30-Jährige hatte sich laut Anklage 2014 mit ihrem damals einjährigen Sohn ins Herrschaftsgebiet der Terrorgruppe Islamischer Staat begeben.
Für ihren Ehemann, einen IS-Kämpfer, habe sie den Haushalt geführt und Geld sowie Lebensmittel vom IS erhalten. Die Angeklagte solle zudem die Einschleusung von zwei weiteren IS-Mitgliedern organisiert und versucht haben, eine in Deutschland lebende Bekannte zur Ausreise ins IS-Gebiet zu bewegen, wirft ihr die Generalstaatsanwaltschaft Düsseldorf vor.
Nach dem Tod ihres Mannes bei einem Kampfeinsatz im Frühjahr 2016 soll sie sich laut Anklage bei Angehörigen in Deutschland um Geld für ihre Familie sowie andere IS-Angehörige bemüht haben, um weiter in Syrien leben zu können.
Sie habe zudem in Kauf genommen, dass ihre inzwischen zwei Kinder Bombenangriffen ausgesetzt waren und ihre Entwicklung gefährdet war. 2019 wurde sie laut Anklage aufgegriffen und in ein von kurdischen Kräften kontrolliertes Lager gebracht.
Nach ihrer Rückführung nach Deutschland im Oktober 2022 war sie in Untersuchungshaft. Am 1. März 2023 war der Haftbefehl unter Auflagen außer Vollzug gesetzt worden. Das Gericht hat für das Verfahren, das am 4. April beginnt, bis 9. Mai fünf Verhandlungstage angesetzt.
Titelfoto: Oliver Berg/dpa