Albtraum in eigener Wohnung: Seniorin von Pfleger vergewaltigt und ausgeraubt
Von Ulrike Schödel
Bonn - Dieser Fall macht fassungslos: Ein Krankenpfleger (30) soll die 81 Jahre alte Ehefrau eines bettlägrigen Patienten ausgeraubt und vergewaltigt haben.
![Statt zu helfen, soll ein angeblicher Krankenpfleger (30) zum Räuber und Vergewaltiger mutiert sein. Opfer war die betagte Frau (81) eines Bettlägrigen. (Symbolbild)](https://media.tag24.de/951x634/y/q/yqzlq8scbn9aokqtnnr2p52e3qow3qru.jpg)
Seit Mittwoch steht der 30-Jährige deshalb unter anderem wegen schweren Raubes, räuberischer Erpressung, Körperverletzung und Vergewaltigung vor dem Landgericht Bonn.
Laut Anklage war der Mann aus Polen für Anfang August 2024 als Pflegekraft für einen bettlägerigen Mann in einen Haushalt in Hennef bestellt worden. Den Schlüssel zur Wohnung hatte die 81-Jährige unter die Fußmatte gelegt, damit der Pfleger nachts noch hereinkommen kann.
Kurz nach seiner Ankunft gegen Mitternacht soll der Mann die bereits schlafende Frau aus dem Bett gezerrt, sie an einen Stuhl gefesselt und geknebelt haben. Dann habe er Schmuck, Bargeld sowie eine EC-Karte an sich genommen.
Mit Schlägen habe er die Frau schließlich dazu gebracht, ihm die PIN zu verraten. Anschließend habe er sich von einem Taxi zu einem Geldautomaten bringen lassen und 1500 Euro abgehoben. Damit war die Tortur für die Seniorin jedoch immer noch nicht vorbei.
Anschließend soll der Angeklagte in die Wohnung zurückgekehrt sein und die 81-Jährige dort vergewaltigt haben. Gegen 3 Uhr morgens habe er die Frau erneut gefesselt und sich mit einem Taxi nach Berlin bringen lassen.
Den Fahrpreis von 1700 Euro soll er mit der EC-Karte des Opfers bezahlt haben.
Angeklagter soll sich bei Agenturen mit verschiedenen Identitäten vorgestellt haben
![Der 30-Jährige muss sich seit Mittwoch vor dem Bonner Landgericht verantworten. (Archivbild)](https://media.tag24.de/951x634/8/1/81dtqg51cxh7t56xchnyd9rqjkmoqauc.jpg)
Der Angeklagte, der lediglich eine Lehre zum Hilfskoch absolvierte, hatte sich laut Staatsanwaltschaft wiederholt bei polnischen Pflegeagenturen als "erfahrene Pflegekraft" beworben.
2023 und 2024 soll er in sechs Kurzzeitstellen vermittelt worden sein, bei denen ebenfalls Wertsachen verschwunden sein sollen.
Bei den Agenturen soll er sich unter verschiedenen Identitäten vorgestellt und verschwiegen haben, dass er 2018 wegen zahlreicher Straftaten zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und acht Monaten Haft verurteilt worden war, die er bis 2022 abgesessen hatte.
Zum Prozessauftakt erklärte der Verteidiger, sein Mandant wolle sich geständig einlassen. Für den Prozess sind vier Sitzungstermine vorgesehen. Ein Urteil wird für Ende Februar erwartet.
Titelfoto: Angelika Warmuth/dpa