Von Christian Brahmann
Wolfsburg/Braunschweig - Zwei Manager von Volkswagen wollen Missstände entdeckt und das Unternehmen informiert haben. Weil sie sich seitdem unter Druck gesetzt und benachteiligt fühlen, klagen sie vor Gericht Millionen ein.
In der Summe gehe es um etwa 7,5 Millionen Euro, teilte das Arbeitsgericht Braunschweig auf Anfrage mit. Die Kläger fühlen sich demnach unter Druck gesetzt, nachdem sie intern über vermeintliche Missstände berichtet hatten.
Nach einem Bericht der "Braunschweiger Zeitung" geht es bei den gemeldeten Unregelmäßigkeiten um gesundheitsgefährdende Schadstoffe in Innenräumen von Volkswagen-Modellen.
Die beiden Manager wollen auch Lücken bei der Dokumentation der in den VW-Fahrzeugen eingesetzten Materialien aufgedeckt haben, hieß es in dem Bericht weiter. VW sei in vielen Fällen nicht in der Lage, verbaute Materialien nachzuweisen.
Volkswagen wies die Darstellung zurück. Das Unternehmen kündigte an, sich gegen die erhobenen Klagen und Vorwürfe zu verteidigen. "Die Kläger wurden nicht benachteiligt", sagte ein Konzernsprecher.
Die beiden Güteverhandlungen seien am Donnerstag zunächst ohne Ergebnis beendet worden, hieß es vom Arbeitsgericht.
VW-Manager fühlen sich benachteiligt - Konzern weist Vorwürfe zurück
Die VW-Manager berufen sich auf das Hinweisgeberschutzgesetz und Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz.
Nach den Informationen aus dem Gericht wollen sie die mutmaßlichen Verstöße bei diversen Stellen wie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), dem Landeskriminalamt (LKA) und dem Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) angezeigt haben.
Bei der Verhandlung vom Donnerstag sei ein möglicher Kammertermin für Juni 2025 anvisiert worden, hieß es vom Gericht.