Tödlicher Unfall bei Vater-Kind-Wochenende: Radlader-Fahrer verurteilt
Lüneburg/Toppenstedt - Fast acht Monate nach dem tödlichen Radlader-Unfall während eines sommerlichen Zeltlagers ist der Unglücksfahrer zu einer Gefängnisstrafe von 15 Monaten verurteilt worden.
Das Landgericht Lüneburg befand den 44-Jährigen am Dienstag der fahrlässigen Tötung zweier Menschen und fahrlässigen Verletzung in elf Fällen für schuldig. Die Strafe wird zur Bewährung ausgesetzt.
Die Staatsanwaltschaft hatte eine eineinhalbjährige Gefängnisstrafe für den Landwirt gefordert. Staatsanwaltschaft und Verteidigung akzeptierten das Urteil, die Nebenklage wollte sich noch beraten.
Im vergangenen Juni war es zu dem Unfall in der kleinen Gemeinde südlich von Hamburg gekommen. Der 44 Jahre alte Angeklagte transportierte mit seinem Radlader eine Stahlgitterbox, in der sich mehrere Teilnehmer der Freizeit befanden. Die Box stürzte ab.
Ein Vater und ein fünfjähriger Junge starben, elf Kinder wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Der Angeklagte entschuldigte sich in seinem letzten Wort. "Es tut mir unendlich leid, ich werde die Schuld ein Leben lang spüren", sagte er.
Ein Gutachter legte eine neue Untersuchung vor, nachdem er zum Prozessauftakt nicht zweifelsfrei einordnen konnte, wie es zu dem Unglück kam. Abschließend schloss er einen technischen Defekt aus.
Erstmeldung: 6. Februar, 14.12 Uhr. Aktualisierung: 17.08 Uhr.
Titelfoto: TAG24/Nora Petig