Von Christian Brahmann
Braunschweig - Hat das Stalking eines Paares zum Tod einer jungen Frau geführt?
Am Mittwoch beginnt am Landgericht Braunschweig (9 Uhr) ein Prozess gegen zwei Angeklagte, die mit ihrem Verhalten für den Tod einer 18-Jährigen aus dem Landkreis Goslar verantwortlich sein sollen.
Dem 24-jährigen Mann und der 20-jährigen Frau wird von der Staatsanwaltschaft Braunschweig Nachstellung mit Todesfolge vorgeworfen.
Die beiden Angeklagten haben - so der Vorwurf - beschlossen, der Ex-Partnerin des Mannes das Leben schwer zu machen. Später sei der Plan gewesen, die Frau gar nicht mehr in Ruhe zu lassen.
Es folgten mehrere Kontakte über die sozialen Medien, Anrufe mit unterdrückter Nummer, beinahe tägliches Vorbeifahren am Haus, mehrmaliges Überholen mit dem Auto und Auflauern auf der Joggingstrecke.
Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft sah die Geschädigte im November 2022 keinen anderen Ausweg aus dieser Situation und beging Suizid. Für den Prozess sind 14 Verhandlungstage bis in den April angesetzt. Für Nachstellung mit Todesfolge sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren vor.