Kinder sterben bei illegalem Autorennen: Frau muss lebenslang ins Gefängnis
Hannover - Nach einem verbotenen Autorennen mit zwei toten Kindern muss eine 42-Jährige lebenslang ins Gefängnis. Der 41 Jahre alte Mittäter der Frau wurde am Landgericht Hannover zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.
Das Gericht sei überzeugt, dass die Verurteilten den Tod anderer billigend in Kauf genommen hätten, sagte Richterin Britta Schlingmann heute zur Urteilsbegründung.
Das Urteil fiel wegen Mordes in zwei Fällen, versuchten Mordes, gefährlicher Körperverletzung und eines illegalen Autorennens mit Todesfolge. Mit dem Strafmaß folgte das Gericht der Forderung der Staatsanwaltschaft.
Der Prozess musste neu verhandelt werden, weil der Bundesgerichtshof das erste Urteil vom April 2023 wegen Rechtsfehlern weitgehend aufgehoben hatte.
Damals war die Hauptangeklagte, eine Polin, zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt worden, der mitangeklagte Deutsch-Italiener zu vier Jahren. Ursprünglich fiel das Urteil wegen eines unerlaubten Kraftfahrzeugrennens mit Todesfolge.
Die Verurteilten rasten mit bis zu 180 Sachen nebeneinanderher
Im Februar 2022 lieferten sich die Verurteilten in Barsinghausen im Raum Hannover ein verbotenes Autorennen - sie rasten nach Überzeugung des Gerichts mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde nebeneinanderher. Erlaubt war Tempo 70.
In einer Kurve verlor die Frau die Kontrolle über ihren Wagen, es kam zum Zusammenstoß mit entgegenkommenden Autos.
Der Wagen einer Familie wurde auf einen Acker geschleudert, die angeschnallten zwei und sechs Jahre alten Jungen auf der Rückbank starben. Mehrere Menschen wurden verletzt.
Titelfoto: Michael Matthey/dpa