Er soll eine 17-jährige Schülerin getötet haben: Mutter mit emotionalen Worten vor Gericht
Verden - Die 17-Jährige wollte noch eine Runde auf ihren Inlineskates drehen, doch sie kam nie wieder. Unter Tränen hat die Mutter der getöteten Jugendlichen am Donnerstag vor dem Landgericht Verden von den letzten gemeinsamen Stunden mit ihrer Tochter erzählt.
Der 43 Jahre alte Angeklagte äußerte sich am zweiten Verhandlungstag anders als erwartet nicht zu der Tat. Er schien die Verhandlung aufmerksam zu verfolgen, schwenkte mitunter seinen Blick - je nachdem wer gerade sprach. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Mann Mord und zweifachen versuchten Mord vor.
Der Angeklagte soll die Schülerin am 10. September 2023 mit einem Messer getötet haben, als diese in Barenburg im Landkreis Diepholz auf Inlineskates unterwegs war. Ein Radfahrer fand die Jugendliche leblos in einem Graben und alarmierte die Polizei. Gegenüber einem psychiatrischen Sachverständigen räumte der Angeklagte die Tat ein - im Vorfeld der Hauptverhandlung.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen neben dem vollendeten Tötungsdelikt zwei weitere Taten vor. Demnach soll der Mann am 13. September 2023 vor einem Schnellrestaurant in Sulingen im Landkreis Diepholz eine damals 30-Jährige mit einem Messer angegriffen haben.
Zeugen eilten der schwer verletzten Frau zu Hilfe. Auf der Flucht soll der Angeklagte in Burgwedel in der Region Hannover mit einem Auto gezielt von hinten auf eine 18 Jahre alte Joggerin zugefahren sein. Die Frau stürzte und wurde schwer verletzt.
Die Mutter der 17-Jährigen beschrieb ihre Tochter als eine Jugendliche, die Natur und Tiere liebte und sehr familienorientiert war. Sie hatte einen Freund und kümmerte sich liebevoll um ihre kleine Nichte. "Es war ihr wichtig, dass alle gerecht behandelt werden - Menschen und Tiere", sagte sie. Demnach wollte ihre Tochter nach ihrem Abitur nach Afrika, um dort Wassertränken für Tiere zu bauen.
Erstmeldung, 14. März, 6.54 Uhr. Aktualisiert: 18.02 Uhr.
Titelfoto: Sina Schuldt/dpa