Chef fast totgefahren: Urteil gegen Ex-Hospiz-Pfleger gefallen
Von Maurice Dirker
Braunschweig/Wolfenbüttel - Ein Ex-Hospiz-Mitarbeiter hat nach Überzeugung des Landgerichts Braunschweig versucht, seinen ehemaligen Chef mit einem Auto zu töten. Dafür fiel nun das Urteil.

Die Kammer verurteilte den Mann unter anderem wegen versuchten Totschlags zu einer Gesamtstrafe von drei Jahren und neun Monaten, wie eine Gerichtssprecherin sagte.
Der zum Tatzeitpunkt 28-Jährige hat nach Auffassung des Gerichts im August 2024 in Wolfenbüttel versucht, seinen ehemaligen Chef zu überfahren. Auf dem Gelände des Hospizes fuhr der Altenpfleger auf den Vorgesetzten zu und krachte letztlich ungebremst in das Gebäude.
Ein Holztor habe verhindert, dass der Chef eingequetscht worden sei. Dem Angeklagten war nach Angaben aus dem Gericht kurz zuvor gekündigt worden.
Zum Prozessauftakt stand noch die Möglichkeit im Raum, dass der Mann bei der Begehung der Tat nicht voll schuldfähig gewesen sein könnte. Davon ging das Gericht nun aber nicht aus.
Vielmehr habe der Angeklagte die Tat nach Einschätzung der Richter geplant, sagte die Gerichtssprecherin.
Positiv habe sich ausgewirkt, dass der Angeklagte sich entschuldigt habe und diese Entschuldigung vom Betroffenen angenommen worden sei. Auch Schmerzensgeld wurde demnach bereits gezahlt.
Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Titelfoto: David-Wolfgang Ebener/dpa